Heute mit Aloys Jousten
Vor einigen Jahren schenkten mir die neu gefirmten Jugendlichen in Thommen einen kleinen Apfelbaum. Inzwischen ist mein Apfelbaum sehr fleißig gewesen. Dieses Jahr habe ich fast zwanzig dicke Boskopäpfel ernten können.
Vielleicht kennen Sie, liebe Hörerin, lieber Hörer, die kleine Anekdote von Martin Luther und dem Apfelbaum. Man soll ihn gefragt haben, was er tun würde, wenn er nur noch einen Tag zu leben hätte. Er soll geantwortet haben: Dann würde ich noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen. Eine anspruchsvolle Geschichte voller Lebensfreude, voll Hoffnung und Zuversicht.
Ein Apfelbaum ist ein Bilderbuch unseres Lebens. In diesem Jahr habe ich den meinen von Frühjahr bis Herbst fotografiert. Erst trug er nur Blätter; dann kam eine Fülle von Blüten - ganz in Weiß stand er da; dann entdeckte ich die sich langsam bildenden Äpfel, von denen er offensichtlich nicht alle akzeptierte; langsam, aber sicher nahmen die verbleibenden Äpfel zu an Umfang, Farbe und Gewicht; schon bald reizten sie zum Essen, doch wollte ich nicht in den sauren Apfel beißen; schlussendlich war die Zeit der Reife gekommen und ich konnte fast zwanzig Äpfel pflücken. Ich bin etwas stolz auf meinen Apfelbaum!
Gerne denke ich an die Jugendlichen, die ihn mir geschenkt haben. Ich sehe sie als Neugefirmte wie Apfelbäumchen in voller Blüte. Werden sie durchhalten? Werden sie sich vom Geist Jesu führen lassen, damit das Gute und Schöne in ihnen wachsen, gedeihen und reifen kann? Wo stehen diese Jugendlichen rund fünf Jahre später? Wie viele von ihnen lassen sich wie mein Apfelbaum von Sonne und Regen bearbeiten? Wie viele von ihnen träumen davon, dass ihr Leben gelingen wird? Noch sind sie in der Entwicklungs- und Entfaltungszeit. Noch ist es zu früh, an die Ernte zu denken. Ich wünsche ihnen und allen Jugendlichen, dass sie frohe und verantwortungsbewusste erwachsene Männer und Frauen und auch begeisterte Christen werden und bleiben. Ich möchte gerne, dass der liebe Gott seine Freude an ihnen hat - wie ich an meinem Apfelbaum...
