Heute mit : Luc Assent
Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer!
Der heutige 18. Oktober ist der Namenstag des Heiligen Lukas, bekannt als Verfasser des nach ihm benannten Evangeliums und der Apostelgeschichte. Mit seinen Schriften gibt er uns ein lebendiges Bild über das Wirken Jesu und die Anfangsphase der Kirche. Doch wussten Sie, dass Lukas im syrischen Antiochia, also auf dem Gebiet der heutigen Türkei, geboren wurde? Lukas, diese prägende Gestalt für unseren Glauben, ein Türke?
Das Lukasevangelium war vorrangig für die Unterweisung von Heidenchristen bestimmt. Der Evangelist war bestrebt, die Person und das Wirken Jesu in einen zeit- und weltgeschichtlichen Rahmen zu rücken; dazu gehören auch die Geschichte und Vorgeschichte der Geburt Jesu und der Stammbaum Jesu. Deutlich ist Lukas' Interesse zu erkennen, das Heil, das in Jesus in die Welt gekommen ist, als universal darzustellen, nicht einzugrenzen durch nationale, rassische oder religiöse Barrieren. Lukas, der Türke, als Wegbereiter einer grenzüberschreitenden Einheit? Die Apostelgeschichte zeigt, wie die Verkündigung geradezu unaufhaltsam ins Herz- und Machtzentrum der damaligen Welt, nach Rom, vorstieß. Wichtig war Lukas die Betonung von gerechten sozialen Beziehungen, insbesondere zwischen Armen und Reichen, das Bemühen um die Sünder und Geächteten der Gesellschaft sowie Jesu Wohlwollen gegenüber den Frauen. Lukas, der Türke, ein Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung?
Das bringt vielleicht einiges in unserem Weltbild ins Wanken. Doch stellt er sich damit nicht genau in die Fußstapfen seines großen Vorbildes, des Juden Jesus Christus? Bestimmt hat er uns auch heute noch etwas zu sagen... Lukas, der Türke!
