Es mag vielleicht seltsam erscheinen, wenn ich die Behauptung aufstelle, dass sich in den Weinbergen allgemein ein guter Geist aufhält, dem ich den Namen „Grimbart“ gegeben habe. Wie anders sollte es wohl sein, wenn Unwetter oder Insektenplage, Wasser, Eis und Schnee auf die Reben herab prasseln, um ihnen großen Schaden zuzufügen, auch wenn dann nach einem solchen Unwetter solcher Plage dann plötzlich wieder Ruhe im Weinberg eintritt und die Rebstöcke sich wieder erholen. Sogar, wenn sie bereits die ersten Früchte tragen, die manchmal vom Hagel zerschlagen dann am Boden liegen, erholen sich die Pflanzen doch wieder und bringen neue Früchte hervor. Ja, sie leben plötzlich wieder auf, als ob eine unsichtbare Macht ihnen helfen würde. Natürlich hilft der Mensch, so gut er kann, doch die geheimnisvolle Aufsicht im Weinberg hat der Weinhüter Grimbart, der versucht, die Rebstöcke wieder in die richtige Lage zu bringen und die Trauben zu richten. So sieht man Grimbart stets nach einem Sturm, Regen oder Hagelschlag, wie er wendig und ganz aufgeregt durch den Weinberg läuft, um die angefallenen Schäden zu beseitigen, so gut er kann. So wundert sich der Winzer manchmal, dass der Schaden nach solch einem Unwetter nicht größer geworden ist. Doch eine Erklärung hat er nie dafür. Er sagt sich jedes Mal, das Unwetter hat uns Gott sei Dank wieder einmal vor größeren Schäden verschont. Aber er vergisst, dass der Weinhüter ihm dabei geholfen hat. Und so lange, wie es den Weinhüter Grimbart gibt, und der Winzer mit Verstand seinen Weinberg bestellt, ihm die gebührende Aufmerksamkeit und Liebe zuteil werden lässt, so lange wird auch Grimbart, der Weinhüter ihn und seinen Weinberg beschützen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.