Liebe Hörerinnen und Hörer,
manchmal ist es wichtig über seine Lebensquellen nachzudenken - vor allen Dingen in den Momenten des Lebens, in denen man an seine Grenzen stößt, in denen die eigenen Kraftquellen zu Neige gehen und sogar ganz versiegen: Wo und bei wem kann ich auftanken? Aus welchen Quellen schöpfe ich neue Kraft, neuen Lebensmut, neue Lebensfreude?
Bei solch wichtigen Fragen kommt mir eine Geschichte aus der Bibel direkt in den Sinn - die Geschichte von der Frau am Jakobsbrunnen.
Diese Frau aus Samarien lebt isoliert von den Menschen des Dorfes. Sie geht nicht zum Wasserschöpfen an den Brunnen, wenn die übrigen Frauen dort sind. Sie vermeidet jeglichen Kontakt und ist bestimmt überrascht, Jesus um die Mittagszeit dort am Brunnen sitzen zu sehen.
Es hätte für Jesus viele Gründe geben können, nicht auf diese Frau zuzugehen und sie zu meiden. Sie war eine Samariterin und von daher von den Juden als eine Abtrünnige angesehen. Sie war eine Frau und von einem jüdischen Mann, besonders von einem Rabbi, verlangte die Sitte strenge Zurückhaltung gegenüber einer Frau. Ihr Lebenswandel stieß nicht unbedingt bei den Menschen aus ihrer Dorfgemeinschaft auf Anerkennung und Wohlwollen - schließlich hatte sie schon 5 Männer und war nun mit ihrem 6. Mann zusammen. Vielleicht schämte sie sich ihres Lebenswandels oder wurde von den Mitmenschen verlacht und verrufen. Auf jeden Fall vermied diese Frau es, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.
Und dennoch geht Jesus gerade auf DIESE Frau zu, schenkt ihr Respekt, Wohlwollen und Anerkennung. Dieses so ganz ungewohnte Verhalten des Mannes aus Nazareth verändert die Frau, reißt sie aus ihrer Traurigkeit, aus ihrer Isolation, aus ihrer Einsamkeit. Am Ende ist sie es, die auf die Menschen ihres Dorfes zugeht. Neues ist möglichc
In dem Workshop „Navi für unser Lebeng, der im Oktober vom Seelsorgerat organisiert wird, gehen wir auch auf die Suche nach unseren Lebensquellen. Herzliche Einladung an alle jungen Familien und Lebensgemeinschaften!