Der richtige Schlüssel (21. So. - A)
Liebe Hörerinnen und Hörer,
Fast jede Woche werden Schlüssel, die verloren gegangen sind, bei mir abgegeben. Ich mache dann einen Aufruf im Pfarrbrief, aber in den seltesten Fällen meldet sich jemand. Und so häufen sich bei mir im Pfarrbüro oder besser gesagt im „Fundbürog die Schlüssel. Es kommt vor, dass ich meine Schlüssel verlege und nicht mehr finde. Da bricht mir dann der Schweiß aus.
Ich mache mir sämtliche Hosentaschen und Taschen in meinen Anzügen damit kaputt. Ich meine: meine vielen Schlüssel, die ich Tag für Tag mit mir herumtrage. Wir kommen ohne Schlüssel nicht aus. Dann habe ich versucht meine Taschen zu schonen und damit das Gewicht... aber dann stand ich mal wieder vor einer verschlossenen Tür und der Schlüssel zu dieser Tür lag bei mir im Haus... da nutzte er mir wenig.
In meinem Schlüsselkasten hängen viele Schlüssel. Kürzlich meinte jemand, dass ich darin wohl man aufräumen müsste, denn es hatte lange gedauert, ehe ich unter über 100 Schlüsseln und Schlüsselchen den richtigen fand. Die meisten Schlösser existieren gar nicht mehr, aber ihre Schlüssel habe ich nie wegwerfen wollen.
Im Evangelium vom morgigen Sonntag hat Jesus Petrus mit dem Schlüssel eine Vollmacht geben wollen. Er hat ausdrücken wollen: Du darfst die Tür zum Himmel öffnen.
Mit dem richtigen Schlüssel vermögen wir auch Menschen zu öffnen. Manchmal finden wir den Zugang sehr schnell; manchmal müssen wir lange nach einem passenden Schlüssel suchen. Es gibt welche, die ihre Tore weit offen haben und welche, die so zugemauert sind, dass niemand zu ihnen gelangt
Jesus von Nazareth hat uns einen ganzen Bund an Schlüsseln hinterlassen, die alle passen. So viele Sätze hat er gesprochen, die alle zu einem erfüllten Leben führen. Wie es manchmal gar nicht schwer ist, im Mitmenschen ein Stück Himmel aufgehen zu lassen, so wird es wohl auch nicht schwer sein, in den Himmel zu kommen. Niemand braucht die Brechstange anzusetzen. Wir brauchen uns das Reich Gottes nicht zu verdienen, es ist uns geschenkt.