„Ich weiß“ zwei Worte die man sparsam verwenden sollte,
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie schnell sagt man zu einem anderen: „Ich weiß, ich weiß“ Das sind zwei Worte, die so sicher klingen, die aber tief verletzen können.
Einmal werden die Worte „weiß!" drohend und bloßstellend gebraucht. „Ich weiß Bescheid!" „Ich kenne dich!" „Ich weiß alles!" Wie Stiche dridiese nackten Wahrheiten in die Seelen anderer ein und bleiben darin mit ihren spitzen Widerhaken sitzen. Die Freude am Wissen um die Schwächen eines anderen Menschen vergiftet nicht nur die Bezie, sondern auch das eigene Gemüt. Wissen ohne Liebe macht krank.
Auch Jesus weiß um unsere Schwächen und Sünden, aber sein Wissen ist an die Liebe gebunden. Darum stellt er uns nicht bloß, sondern bietet uns seinen Schutz an. „Ich weiß deine Werke..." klingtbei Jesus nicht drohend, sondern einladend.
Zum anderen sagen wir zu Leidenden und Trauernden „Ich weiß!" Die Worte sind gut gemeint und geben Vertrautheit mit dem Leid des anderen vor. Aber gerade darin sind sie so verletzend. Einer offenbart seine innerste Not, und der Tröstende antwortet „Ich weiß!" Wenn er dann noch seine Leiderfahrungenschildert, bleibt der andere einsam und verletzt zurück. Gerade die angebliche Einfühlung in die Not des andeoffenbartdas fehlende Einfühlungsvermögen. Nkann wirklich in den Schuhen eines anderen laufen, mit seinem Herzen fühlen und seinen Augen sehen. Jedes Herz erfährt seine eigene Bitterkeit. Keine zwei Leiden sind vergleichbar. Wer sie als Leidender vergleicht, verletzt sich selber. Wer sie als Tröstender vergleicht, verletzt den anderen.
Wir sollten die Worte: „Ich weiß sparsam verwenden. Wenn Jesus uns sagt: „Ich weiß deine Werke, dann bedeutet es, dass er bei uns ist.
So ist es bei ihm sehr erleichternd. Wir brauchen ihm nicht viel zu erklären. Er weiß.
In diesem Wissen wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag.
Quelle : Axel Kühner, Überlebensgeschichten für jeden Tag, S.