Wer sind wir Menschen?
In einer Kleinstadtzeitung erscheint folgende Anzeige: „An die Damen unserer Stadt! Nächsten Sonntag findet bei uns eine große Wohltätigkeitsveranstaltung statt. Stellen Sie uns für einen guten Zweck alle Gegenstände zur Verfügung, für die Sie keine Verwendung mehr haben, die aber noch andere glücklich machen können. Bringen Sie auch Ihren Ehemann mit!"
Dieser ungewollte Witz erinnert uns daran, daß sich viele Menschen in unserer Gesellschaft vorkommen wie Gegenstände, die eine Zeitlang nützlich sind und dann wie Trödelkram an die Seite oder auf die Straße gestellt werden.
Wer sind wir Menschen? Gebrauchsgegenstände, die man wegwerfen oder auf den Sperrmüll geben kann?
Wer sind wir Menschen? Spielbälle, die andere sich zuwerfen, solange es ihnen Spaß bereitet, und eines Tages in den Dreck fallen lassen?
Wer sind wir Menschen? Winzige Tropfen, die sich im riesigen Meer der Menschheit einfach lösen, und keiner sieht sie mehr? Wer sind wir Menschen? Lose Blätter, vom Wind der Zeit hierhin und dorthin, von irgendwo nach nirgendwo getrieben?
Wer sind wir Menschen? Unbeschriebene Selten, auf die andere Mächte unser Leben schreiben, und keiner weiß, warum?
Wer sind wir Menschen? Wir sind Bilder Gottes. Gott hat in seiner Liebe in jeden Menschen eine Bestimmung eingraviert. In der Humangenetik würde man das einen genetischen Code nennen. Von Gott her gesehen sind wir kein Zufallsprodukt, sondern ein persönliches Gegenüber und Ebenbild Gottes. Wir sind keine Gebrauchsgegenstände, Spielbälle, winzigen Tropfen, losen Blätter oder unbeschriebenen Seiten, sondern Menschen Gottes. Und bevor wir richtig anfangen zu leben, hat Gott in uns eingraviert: Ich habe dich lieb!
„Du bist In meinen Augen wert geachtet und auch herrlich, und ich habe dich lieb!"
Quelle: Axel Kühner, Überlebensgeschichten für jeden Tag, S. 102