Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Seit Menschen denken können, leben sie in Gruppen und Gemeinschaften zusammen. Im Gegensatz dazu gibt es in der Tierwelt Arten, die Einzelgänger sind. Bei uns Menschen ist das nicht oder nur sehr selten der Fall - wir brauchen die Gemeinschaft mit anderen und suchen sie deshalb auch; wir sind auf die Sorge und auf die Liebe der anderen angewiesen. Niemand kann überleben, wenn andere ihm nicht beistehen, niemand kann für sich alleine glücklich werden.
Schon der Apostel Paulus greift in seinem ersten Brief an die Korinther diese Idee auf: Er sagt, dass wir alle gemeinsam einen Leib bilden, einen Leib in Christus. Besonders in der Christengemeinschaft soll es so sein, dass alle sich unterstützen und helfen. Zwar sind wir alle verschieden, jeder hat seine Stärken und seine Schwächen, doch gerade deshalb ist jeder auf seine Art und Weise wichtig und unentbehrlich. Keiner kann zu den anderen sagen: Ich brauche euch nicht. Und wenn ein Glied des Leibes leidet, dann leiden alle anderen mit.
Ich habe einen sehr schönen Text gefunden, der genau das ausdrücken möchte. Er heißt: „Anderen helfen nützt uns selbst“(1). Hören Sie doch einfach mal hin:
Vor langer Zeit ärgerten sich die einzelnen Körperteile sehr über den Magen. Es passte ihnen nicht, dass sie Nahrung zu beschaffen hatten, die dem Magen zugute kam, während dieser selbst nichts tat, als die Früchte ihrer Arbeit zu verschlingen. Also beschlossen sie, dem Magen keine Nahrung mehr zu liefern. Die Hände führten sie nicht mehr zum Mund, die Zähne kauten nicht mehr, der Rachen schluckte nicht mehr. Das sollte den Magen zwingen, selbst etwas zu tun.
Aber sie erreichten nichts weiter als den Körper so zu schwächen, dass sie alle vom Tode bedroht waren. Also mussten sie schließlich die Lektion lernen, dass sie in Wahrheit für ihr eigenes Wohlergehen arbeiteten, wenn sie einander halfen.
Ich wünsche allen einen schönen Tag!
(1) Der Autor ist unbekannt