Ein Vater hatte drei Söhne. Er besaß einen kostbaren Ring, der das Volk willig machen konnte, auf dem Wege in die Zukunft zu folgen. Als es ans Sterben ging, wusste der Vater nicht, welchem der Söhne er den Ring vererben sollte. Jeder von ihnen war guten Willens, und dennoch befürchtete der Vater, dass er das Volk verführen könne. Der Älteste war begabt im Umgang mit Wirtschaft und Technik. Der zweite Sohn flehte zu seinem Gott, dass der Hunger des Leibes den Hunger der Seele nicht trösten möge. Der Vater zögerte, beiden Söhnen den Ring anzuvertrauen, da er glaubte, sie würden nicht den richtigen Weg zum Wohle der Menschen eingehen, und diese den Weg in die Zukunft nicht überleben würden.
So besann er sich auf den jüngsten Sohn, befürchtete jedoch, er würde die Wege um die Berge herum und den Flüssen entlang abkürzen und das Volk über hohe Berge, durch tiefe Schluchten und reißende Flüsse führen wollen, so dass es die schönen Ziele vor Augen, elend umkommen könnte. Jeder der Söhne glaubte, nur er sei würdig, den Ring zu besitzen, der das Volk auf dem Weg in die Zukunft folgen ließ. Da gerieten die drei Söhnenin einen großen Streit. In seinem Kummer ging der Vater zu einem Goldschmied und bat ihn, den Ring einzuschmelzen und gleich drei Ringe daraus zu fertigen. Dann übergab der Vater jedem seiner Söhne je einen Ring und sagte: „Alle drei Ringe besitzen die Eigenschaft des ersten Ringes, solange ihr gemeinsame Wege findet. Geht ihr aber Wege, die einen von euch ausschließen, so verlieren die Ringe ihre Kraft.“ Da wurden die Söhne traurig und sprachen: „Niemand von uns wird künftig noch wissen wer er ist, wenn diese Ringe uns aneinander binden.“ Der Vater blickte jeden an und schloss seine Augen für immer.
Ich wünschen Ihnen einen schönen Tag.
Wort in den Tag
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