Liebe Hörerinnen und Hörer,
in dieser Zeit auf Ostern hin waren wir in unseren Pfarrverbänden und Pfarren eingeladen, miteinander einen Glaubensweg zu gehen. Miteinander waren wir unterwegs und es war bereichernd und froh machend, mit anderen Menschen über den Glauben austauschen zu dürfen.
Die Emmausjünger waren uns in dieser Fastenzeit Wegbegleiter und mit ihnen waren wir „Unterwegs nach Emmaus“ - so der Name des Glaubensweges - und wir durften hoffentlich wie die beiden Jünger erfahren, wer dieser Jesus ist und wie er uns auf unseren Wegen - oft ganz unscheinbar und unerkannt - begleitet.
Zwei Menschen sind unterwegs nach Emmaus - eigentlich laufen sie ja weg. Sie flüchten aus Jerusalem, fliehen vor dem, was sie in den letzten Tagen an Schmerzvollem, an Enttäuschungen dort erfahren haben. Dennoch halten die leidvollen Ereignisse sie gefangen. Ihre Gedanken und Gespräche kreisen… Das ist allzu verständlich…
Doch dann gesellt sich jemand zu ihnen, ist mit ihnen unterwegs, hört sie an, geht auf sie ein - und dennoch erkennen sie IHN nicht! Es tut ihnen gut, dass jemand an ihrer Seite ist, dass jemand ihnen den Blick weitet, ihnen den Horizont öffnet. Es wird ihnen sogar warm ums Herz, doch sie erkennen IHN nicht!
Nicht die vielen - auch noch so gut gemeinten - Worte, nicht die vielen Erklärungen und Erörterungen öffnen diesen beiden Menschen die Augen. Nein, erst im Brotbrechen kommt die Erkenntnis. Im Brechen des Brotes, in dem wohl vertrauten Zeichen der Liebe, im dem Zeichen des „Sich-für-den-Anderen-Verschenken“ erfahren sie erneut, dass ER da ist, dass SEINE Liebe trägt. Da ist plötzlich die Gewissheit, ER war und ist immer an ihrer Seite…
Möge uns diese Erfahrung eines Gottes, der mit uns Menschen ist, vor allen Dingen durch die schweren Zeiten unseres Lebens tragen!