Ein Junge fragt seinen Vater auf einer Bergwanderung: „Vater, sind auf den Bergen, wo die Kreuze stehen, Mneschen abgestürzt?“ „Nein“, erklärt der Vater, „ein Kreuz auf einem Gipfel bedeutet, Menschen haben den Berg mit seinen Gefahren besiegt und bezwungen. Hier ist das Kreuz ein Zeichen des Sieges, nicht des Todes.“
Wieviele Berge gibt es in unserem Leben, Berge von Schwierigkeiten, Berge der Sorge und Not, Berge von Leid und Schuld, Berge von Mühsal und Einsamkeit!
Jesus hat all diese Berge besiegt und bezwungen. Auf all diesen Bergen steht mit Karfreitag ein Gipfelkreuz - das Zeichen des Sieges. Ich lade Sie ein mit Worten von Friedrich Bodelschwing zu beten:
1. Nun gehören unsre Herzen
ganz dem Mann von Golgatha,
der in bittern Todesschmerzen
das Geheimnis Gottes sah,
das Geheimnis des Gerichtes
über aller Menschen Schuld,
das Geheimnis neuen Lichtes
aus des Vaters ewger Huld.
2. Nun in heilgem Stilleschweigen
stehen wir auf Golgatha.
Tief und tiefer wir uns neigen
vor dem Wunder, das geschah,
als der Freie ward zum Knechte
und der Größte ganz gering,
als für Sünder der Gerechte
in des Todes Rachen ging.
3. Doch ob tausend Todesnächte
liegen über Golgatha,
ob der Hölle Lügenmächte
triumphieren fern und nah,
dennoch dringt als Überwinder
Christus durch des Sterbens Tor;
und die sonst des Todes Kinder,
führt zum Leben er empor.
4. Schweigen müssen nun die Feinde
vor dem Sieg von Golgatha.
Die begnadigte Gemeinde
sagt zu Christi Wegen: Ja!
Ja, wir danken deinen Schmerzen;
ja, wir preisen deine Treu;
ja, wir dienen dir von Herzen;
ja, du machst einst alles neu.
Quelle : Axel Kühner, überlebensgeschichten für jeden Tag, S.63