Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer. „Wenn es doch nur eine Erfindung gäbe“, sagt eine junge Frau in dem Roman „Rebecca“ von Daphne du Maurier „um eine schöne Erinnerung in einer Flasche zu verschließen wie ein Parfüm, das niemals alt wird und seinen Duft verliert. Und sooft man es will, könnte man die Flasche entkorken, und es würde genau so sein, als ob man den Augenblick noch einmal durchlebte.“
Nein, diese Erfindung gibt es nicht. Aber wir können schöne Erinnerungen aufschreiben, sie immer wieder lesen und in Gedanken neu erleben. Das brauchen nicht mal großartige Ereignisse zu sein, sondern man könnte kleine alltägliche Dinge, die Freude bereiten, auf einer Liste notieren:
- das Gefühl, barfuss durch das Gras zu laufen,
- an einer Rose riechen,
- den blauen Himmel mit den ziehenden Wolken betrachten
- dem Plätschern eines Baches
- oder dem Gesang eines Vogels lauschen.
Wenn man trüber Stimmung ist, könnte man seine Liste hervorholen und
- bei nasskaltem Wetter wärmende Sonnenstrahlen fühlen,
- im Winter dem Frühlingslied der Amsel lauschen,
- wenn man glaubt, einsam zu sein, sich an den Besuch eines Kindes erinnern, in Gedanken mit ihm auf dem Teppich sitzen und spielen.
Vor dem Fenster geht, während ich dies schreibe, in einem prachtvollen Farbenspiel die Sonne unter. Diesen Sonnenuntergang werde ich mir aufheben und an einem regnerischen Tag erneut betrachten.