Zum „WIT“ begrüßt Sie heute Irmgard Paulus.
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,
vor einigen Wochen ließ eine Nachricht mich aufhorchen: Der Radiosprecher meldete nämlich: „Heute feiern die Menschen in den USA den 25. Nationalen Umarmtag.“
Ja, die US-Amerikaner sorgen doch immer wieder für Überraschungen! Längst ist aus dem nationalen ein internationaler Umarmtag geworden. Wie es dazu kam? Ganz einfach! Einen Pastor aus dem Staate Michigan störte es, dass in vielen Familien kaum noch miteinander geredet wurde. Als er mit den Thesen eines italienischen Psychologen vertraut gemacht wurde, der im Umarmen eine besonders gefühlvolle Geste erkannt haben wollte, stand sein Entschluss fest: am 21. Januar ist „Nationaler Umarmtag“ oder wie es auf amerikanisch heißt: „National Hugging Day“. Mittlerweile machen Millionen Menschen mit. Wildfremde Menschen fallen sich in die Arme und herzen sich. In Fußgängerzonen stehen sogar welche, die auf Schildern „Free Hugs“, also kostenlose Umarmungen anbieten. Aber das geht dem amerikanischen Pastor schon zu weit.
Ihm ging es eigentlich nur um die Umarmung von Menschen, die sich schon kennen. Er sagte: „Ich wollte Familien und enge Freunde dazu bringen, die Zuneigung auch mal zu zeigen. Und Ärzte bestätigen, dass das gut ist: Nach einer Umarmung ist der Mensch gesünder, weil sich Stress legt und die Atmung und der Blutdruck besser werden.“
Dass sein Umarmtag eine Massenveranstaltung geworden ist, ist dem Pastor aber ganz recht. Stolz erzählt er, dass sich an manchen Schulen die Kinder vorgenommen haben, jeden Tag 50 Menschen zu umarmen. Er ist selbst vom „Hugging“ überzeugt. „Seit 25 Jahren sehen wir, dass es den Leuten danach besser geht“, behauptet er.
Liebe Hörerinnen und Hörer, so absurd dies alles auch klingen mag, bin ich dennoch davon überzeugt, dass eine Umarmung etwas Positives und Warmherziges ist, das vielen Menschen gut tut in unserer oftmals so gefühlskalten Welt.
Darf ich Sie deshalb dazu ermuntern, heute einem guten Bekannten oder Freund Ihre Umarmung zu schenken?