Mit fremden Federn schmücken.
Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer.
In der Karnevalszeit schmücken sich viele mit bunten Federn.
Sich mit fremden Federn schmücken, sagt man immer wenn jemand die Verdienste von anderen für seine eigenen ausgibt.
Der Ausdruck geht wahrscheinlich auf eine Fabel zurück, die erzählt, dass eine Krähe sich mit herrlichen Pfauenfedern schmückte, die sie als ihre eigenen Ausgab. Stolz präsentierte sie sich einer Gruppe von Pfauen. Diese stürzten sich rachsüchtig auf die Krähe und rupften ihr nicht nur die fremden aber auch ihre eigenen Federn aus. Armseliger als zuvor stand die eitle Krähe nun da.
Ich schmücke mich jetzt auch mit fremden Federn und zwar mit einem humorvollen Gedicht von Karl-Heinz Fricke :
Die Köchin
Einsam ist das Menschenkind, das nicht leicht Gesellschaft find,
Drum ladet es sich Gäste ein, zu einem Diner, superfein.
Einladend lächelt die Agathe, Suppe, Braten und Salate
Stehen auf dem grossen Tisch, das Gemüse herrlich frisch.
Nachdem man das Gebet gesprochen, hörte man: “du kannst gut kochen!“
Der alte, ehrwürdige Magistrat, hielt sich an Kartoffelsalat.
Die Gäste war’n des Lobes voll, alles schmeckte wirklich toll.
Da klingelte es zweimal an der Tür, eine Stimme rief: „Ihr Fisch ist hier“
Sind die anderen Speisen o.k.?, es war der Wirt vom „Goldenen Reh“,
den all die Gäste kannten, und ihn nur Paulchen nannten.
Agathe schämte sich gar sehr, alle sahen zu ihr her.
Wäre der Boden aufgebrochen, dann wäre sie hineingekrochen.
Ich wünsche Ihnen liebe Hörerinnen und Hörer, ob Karnevalist oder nicht, einen guten Tag.