Vom Glück der Treue.
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,
erinnern Sie sich noch an ihre Kinder- und Jugendzeit? Damals besaßen auch Sie ganz gewiss ein sogenanntes Poesiealbum. In unserer Schule und unserm Dorf machte es jedenfalls die Runde bei allen Mädchen (und auch viel seltener bei Jungs), die wir nett fanden oder die wir gerne zur Freundin gehabt hätten oder bereits hatten. Selbst manche Lehrer und Lehrerinnen nahmen sich die Zeit, um uns einSprüchlein hineinzuschreiben. Des öfteren wiederholten sich die Sprüche, wie z.B. dieser hier: „Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken; nur diese eine nicht, die da heißt Vergissmeinnicht.“Vielleicht werden wir bei diesen Zeilen sentimental, die uns einst eine Schulfreundin eingetragen hat. Heute fragen wir uns: Haben sie sich bewahrheitet? Gib es Freundschaften, die seit Kindertagen gehalten haben? Konnten sich Liebesbeziehungen unserer Jugend zu anhaltenden freundschaftlichen Beziehungen hin verwandeln?
All jene Menschen, die einem besonders nahe gestanden haben, haben ihre Spuren in uns hinterlassen. Es ist ein Geschenk, wenn sie uns, auf anderer Ebene als einst, durch das Leben begleiten und dieses bereichern können.
Ja, es gibt sie tatsächlich, die „Treue fürs Leben“. Und nicht nur bei Ehepartnern. Diese haben sich ja bei der Heirat die Treue geschworen, „in guten, wie in schlechten Zeiten“. Auch gute Freunde und Freundinnen halten sich oftmals die Treue bis in den Tod. Das kann ich aus Erfahrung bestätigen.
„Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt“ so lautet ein alter Schlager aus einem bekannten Film der 1920er Jahre.
Liebe Hörerinnen und Hörer, solch einen guten Freund bzw. Freundin wünsche ich auch Ihnen an jedem Tag Ihres Lebens an Ihrer Seite.