Evakuierung aus Auschwitz.
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
„Wusstet ihr, … dass es nur ein Wort für Entsetzen gibt, nur ein Wort für Angst? Wusstet ihr, dass das Leiden keine Schranke kennt, der Schrecken keine Grenze?“
Wenn jemand vom Jahre 1945 redet, denken viele sofort an das große Ereignis aus diesem Jahr: an das Ende des 2. Weltkrieges. Doch selbst wenige Monate und Wochen vor der Aufgabe der Deutschen passierten noch ein paar schreckliche Dinge.
Der 18. Januar 1945 ist der Tag, an dem das Konzentrationslager Auschwitz evakuiert wurde. Die Deutschen wussten, dass die Russen Land gut machten und handelten: 58.000 Häftlinge wurden auf die Straße getrieben und mussten einen Zwangsmarsch in Richtung deutsche KZs antreten, entweder zu Fuß oder zusammengepfercht in Waggons. Nicht umsonst wurden diese Reisen „Todesmärsche“ genannt, denn diejenigen, die zu schwach waren, stolperten und fielen, wurden auf der Stelle getötet. Die Überlebenden kamen in die Lager nach Dachau, Buchenwald, Bergen-Belsen… Neun Tage später nahmen die Russen Auschwitz ein und befreiten 5.200 Häftlinge, die sich noch dort befanden.
Auch die durch ihr Tagebuch bekannt gewordene Jüdin Anne Franck wurde in das Lager nach Auschwitz deportiert, wo sie schließlich umkam. Charlotte Delbo, ein Mitglied der „Résistance“, die auch in dieses KZ kam, schrieb über diesen schrecklichen Ort das anfangs erwähnte Zitat.
Aus diesem Grund möchte ich heute an diesen Tag mit seinen verzweifelten Schreckenstaten erinnern. Es darf nicht sein, dass wir diese Momente vergessen oder verdrängen, und es ist auch unsere Aufgabe, dass die kommenden Generationen wissen, was damals geschehen ist, damit so etwas nie wieder passiert.
Ich wünsche allen einen schönen Tag!