Heute mit Maria Klöcker
Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer,
Weihnachten ist jetzt schon einige Tag vorbei, trotzdem möchte ich ihnen eine Gesichte von einem Weihnachtsengel zu Gehör bringen, der Verfasser ist mir unbekannt.
Dort heißt es:
„Ein bisschen Weihnachten habe ich eigentlich das ganze Jahr über: und das kam so:
Als ich im Januar meine Krippe und die Weihnachtsengel wieder einpackte, behielt ich den letzten Weihnachtengel in der Hand. „du bleibst!“, sagte ich,
„ich brauche ein bisschen Weihnachtsfreude für das ganze Jahr.“
„Du hast aber Glück gehabt!“ sagte er, „Wieso?“ Fragte ich ihn
„Na ich bin doch der einzige Engel der reden kann“. „Stimm!“ Jetzt erst fiel mir auf, ein Engel der reden kann? „Wieso kannst du eigentlich reden? Das gibt es doch gar nicht!“ „ Doch, doch!“ sagte der Engel. Das ist so.“ Nur wenn jemand nach Weihnachten einen Engel zurückbehält, nicht aus Versehen oder weil er sich nichts dabei gedacht hat, sondern wegen der Weihnachtsfreude, wie bei dir, dann können wir reden. Aber es kommt sehr selten vor“
Seitdem steht der der Engel in meinem Arbeitszimmer. In den Händen trägt er eine kleine Schale, eine Papierkorb, oder vielmehr einen Müllkorb. Ich dachte erst es sei nur ein Kerzenhalter, aber da hatte ich mich geirrt, wie du gleich sehen wirst. Ersteht gewöhnlich still an seinem Platz, aber wenn ich mich über etwas ärgere, hält er mir den Müllkorb hin und sagt: “Wirf hinein!“ Ich werfe meinen Ärger hinein - weg ist er. Manchmal ist es ein kleiner Ärger, zum Beispiel, wenn ich meine Schlüssel verlegt habe oder etwas nicht finde.
Es kann aber auch ein großer Ärger sein oder eine Not, ein großer Schmerz mit dem ich nicht fertig werde, wenn mir die Not der anderen übergroß erscheint, wenn ich keine Worte habe einem Menschen gegenüber, der unheilbar krank ist
Wie soll man da helfen! Wie soll man da trösten! Ich wusste es oft nicht; „Wirf rein!“ , sagte er, und ich warf meinen Kummer in seine Müllkorb: Eines Tages fiel mir auf; dass sein Müllkorb immer gleich wieder leer war. „ Wohin bringst du das alles?“ Er lachte: „Pass auf!“ sagte er.“ In der Krippe liegt ein Kind, das ist noch viel kleiner als die Krippe. Deine Kummer“, sagte er,“ lege ich in Wahrheit nicht in die Krippe, sondern in das Herz des Kindes. Verstehst du das?“ Ich dachte lange nach. „Das ist schwer zu verstehen, und trotzdem freue ich mich. Komisch was?“ Er runzelte die Stirn. „Das ist gar nicht komisch, sondern dass ist die Weihnachtsfreude, verstanden?“ Auf einmal wollte ich ihn noch vieles fragen, aber er legte den Finger auf meinen Mund. „Pst“, sagte er. „Nicht reden! - Freuen!“
Liebe Hörerinnen und Hörer ich wünsche ihnen etwas von dieser Weihnachtsfreude das ganze Jahr hindurch.