Guten Morgen meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer,
Die Botschaft Jesu gipfelt in der Nächstenliebe. Daher hat die christliche Glaubensgemeinschaft die tatkräftige Sorge um die Leidenden von Anfang an als eine besondere Aufgabe erkannt. Dabei ist es nur zu begrüßen, dass der Kirche nach und nach viele Aufgaben von der Gesellschaft abgenommen wurden, die sie einst aus der Not der Zeit heraus übernommen hatte.
Umso mehr ist es heute Aufgabe und Pflicht des Christen, an der vielschichtigen Bekämpfung des Leids, der Armut, des Hungers, der sozialen Missstände, des Missbrauchs und des Todes nach Kräften mit zu arbeiten. Die moderne Welt hat sehr viel neues Leid gebracht, aber auch große Möglichkeiten zu seiner Bewältigung geschenkt, wie die großen Erfolge in der Medizin, der Hygiene, der Technik, die Erkenntnis der globalen Erderwärmung, der Umweltverschmutzung, dem Tierschutz und der sozialen Wohlfahrt beweisen.
Nie findet der Christ in seinem Glauben eine Handhabe, sich von der tätigen Mitarbeit in der Gesellschaft zu befreien und, statt die gesellschaftliche Wirklichkeit zu verändern, die Notleidenden auf ein Jenseits zu trösten.
Zu sehr müsste sich ihm das Gleichnis von der Pflege des unter die Räuber Gefallenen durch den Samariter und auch der kritische Maßstab des Endgerichts eingeprägt haben: der Einsatz für die Hungernden, Dürstenden, Nackten, die Fremden, Kranken und Gefangenen in der ganzen Welt.
Ich wünsche ihnen einen schönen Tag.