Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer,
Wissen Sie eigentlich, dass 2010 europaweit als das Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung ausgerufen wurde? Und dass der 17. Oktober - also der morgige Tag - der „Internationale Tag für die Beseitigung der Armut“ ist?
Armut? Soziale Ausgrenzung? Was geht mich das an? So werden jetzt viele Hörerinnen und Hörer denken. Das geht uns sehr wohl etwas an. Denn auch bei uns in Belgien - vielleicht sogar in unserer Nähe - gibt es Armut und Ausgrenzung. Sicherlich ist Armut bei uns viel versteckter als in Großstädten oder als in Ländern in Asien, Afrika und Südamerika. Aber nichtsdestotrotz! Wussten Sie, dass in unserm Land mehr als 5% der beschäftigten Bevölkerung trotz Arbeit arm ist? Auf europäischer Ebene gibt es sogar knapp 80 Millionen Menschen, die in Armut leben. Sie haben es nicht so leicht wie wir, denn sie müssen sich jeden Tag fragen: habe ich genug zu essen? Kann ich mir die nötigen Medikamente und meinen Kindern das erforderliche Schulmaterial kaufen? Und womit soll ich im Winter unsere Wohnung heizen?
Liebe Hörerinnen und Hörer, wir sollten jeden Tag dafür dankbar sein, dass wir nicht in Armut und sozialer Ausgrenzung leben müssen. Und wir sollten unsern Blick stets schweifen lassen, um zu erkennen, wo wir helfen können, und diese Hilfe kann vielfältiger Art sein.
Ich finde, dazu passt auch sehr gut das Zitat von Leo Tolstoi: „Man kann Brot ohne Liebe geben, aber wenn man Liebe gibt, so wird man auch immer Brot geben“.