Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer,
vor einiger Zeit bekam ich ein kleines Döschen geschenkt. In ihm befanden sich fünf winzige Püppchen aus Stoff. Ein Zettel dazu erklärte mir, dass dies Sorgenpüppchen seien, die von den Indios in Südamerika stammten.
Wenn man abends schlafen geht, solle man jedem der Püppchen eine Sorge erzählen, sie dann unter das Kopfkissen legen und am nächsten Morgen seien dann die Sorgen verschwunden.
Eine nette Sitte, dachte ich im ersten Moment. Wie herrlich, auf diese Art - schwups - seine Probleme los zu werden.
Vom psychologischen Standpunkt können diese Sorgenpüppchen sicherlich, vor allem für Kinder, von Bedeutung sein, denn eine Sorge, die man abends jemandem erzählt, verliert vielleicht dadurch schon an Schwere, vor allem wenn man fest an die Wirkung der Püppchen glaubt.
Es ist gut, seine Sorgen und Probleme abends auszusprechen, doch es gibt da eine bessere Kraft als die der Püppchen. „ All eure Sorgen werft auf Gott, denn er sorgt für euch!“ schreibt der Verfasser des Petrusbriefes in der Bibel. Das heißt, dass ich als Mensch, der sein Vertrauen in Gott setzt, abends vor dem Schlafengehen meine Nöte an Gott abgeben darf und sicher sein kann, dass er mir zuhört und sich meiner Sorgen annimmt. Ganz bestimmt werden sie dann nicht am nächsten Morgen wie durch Zauberei verschwunden sein, doch das Wissen darum, dass einer da ist, der mich hört, mich ernst nimmt und mich in meinen Problemen begleitet und stützt, kann mir viel Kraft bei ihrer Bewältigung geben.
Ich kann sicher sein, dass sich mit Gottes Hilfe Schwierigkeiten überwinden lassen.
Ich wünsche Ihnen allen einen gesegneten Tag.