Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Der Name Zachäus bedeutet „der Gerechte, der Unschuldige“. Es ist ein alter biblischer Name, der heute allerdings eher selten vergeben wird.
Vor etwa 2000 Jahren wohnte in Jericho ein Mann namens Zachäus, der der oberste Zollpächter und deshalb sehr reich war. Jesus kam dorthin und ging durch die Stadt. Zachäus wollte gerne sehen, wer dieser Jesus wohl sei, aber die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht, weil er klein war. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, an dem Jesus vorbeikommen musste. Als er dann vorbei kam, schaute er hinauf und sagte: „Zachäus, komm schnell herunter, heute muss ich in deinem Haus zu Gast sein.“ Zachäus stieg eilig vom Baum und nahm Jesus freudig bei sich auf. Alle Leute wussten, dass Zachäus ein Sünder war, weil er den Menschen regelrecht das Geld aus den Taschen zog. Zachäus aber sagte zu Jesus: „Die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.“ Jesus antwortete ihm: „Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden. Ich bin gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“
Warum erzähle ich ihnen diese Geschichte aus der Bibel überhaupt? Weil heute der Namenstag von Zachäus ist. Viele von ihnen werden Zachäus kennen: Ein Oberzöllner, damals nicht sehr beliebt in der Gesellschaft, weil er den Menschen ihr Geld am Zoll aus der Tasche zog. Und dann kam Jesus in die Stadt und er wollte ihn sehen. Verwunderlich ist, dass Jesus gerade zu ihm sagt: „Heute muss ich in deinem Haus zu Gast sein.“ Und anstatt dass Zachäus diskutiert, steigt er sofort vom Baum herab und empfängt Jesus in seinem Haus. Und dann verspricht er Jesus, dass er allen, denen er zu viel Geld abverlangt hat, das Vierfache zurückzahlt und den Armen sogar noch etwas abgibt, ohne dass Jesus ihm etwas sagt.
Selbst wenn in unseren Augen diese biblische Geschichte schlecht anfängt: Können wir uns nicht alle zumindest eine positive Eigenschaft von Zachäus merken?
Ich wünsche allen einen schönen Tag!
Lk 19, 1-10