Guten Morgen meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer,
es sind nicht nur Kinder, denen man Angst einjagt, um sie leichter leiten zu können.
In der Geschichte, auch in der Geschichte der Kirche, gibt es ungezählte Beispiele für den Missbrauch, den man dadurch getrieben hat, dass man Menschen Angst einjagte.
Man kann Gehorsam erzwingen, kann einen Menschen unmündig halten, man kann ihn mundtot machen und seinen Lebensmut brechen: „Wenn du das tust, kommst du in die Hölle.“
Wer aber andere ängstigt, ist oft genug selbst von Ängsten gejagt. Mancher schreit laut, um seine eigene Unsicherheit zu übertönen. Ein typischer Versuch, mit der Angst fertig zu werden, besteht darin, sich in ein Sicherheit verleihendes System einzuschließen. Wer dagegen vertrauen kann, wer Konflikten nicht ausweicht, sondern zuversichtlich auch die Freiheit wagt, der kommt einen großen Schritt nach vorn. Er brauch kein Sicherheitsgebäude und kann sich auch in der ungeschützten Offenheit angstfrei behaupten. Wirkliche Toleranz kann sich erst entfalten, wenn die Angst ihre Herrschaft eingebüßt hat.
Auch ihnen, meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer, wünsche ich „Die Angst zu überwinden“, die nun mal ein jeder von uns in sich trägt.
Kämpfen sie gegen die Angst in ihrem Leben an, damit sie in Frieden jeden Tag ihres Lebens neu beginnen können.
Ich wünsche Ihnen einen erholsamen und angstfreien Tag.