Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
„Neid und Hass, Armut und Hunger, Streit und Krieg; wie kann man da noch Gott vertrauen?“, sagen die einen!
„Neid und Hass, Armut und Hunger, Streit und Krieg; wie kann man da noch dem Menschen vertrauen?“, sagen die anderen!
Die Frage, die hier im Mittelpunkt dieser beiden Sätze stehen sollte, lautet: Was aber sage ich?
Wir alle wissen, dass das Leid in der Welt oft Gott in die Schuhe geschoben wird. Wenn uns etwas Schlimmes widerfährt oder wenn wir etwas von einem Unglück hören, kommen sofort Fragen hoch: Wie kann Gott das zulassen? Gibt es ihn überhaupt? Oder sieht er sogar weg, wenn solch schlimme Dinge passieren?
Doch ist das nicht zu einfach, alles auf Gott zu schieben? Wenn wir darüber nachdenken, was für einen Gott die Bibel uns zeigt, sehen wir, dass schon im Alten Testament das Volk Israel erfährt, dass Gott kein kriegerischer Gott ist, und schon gar nicht immer laut. Er lässt es sogar zu, dass die mächtigsten Männer wie der König und die Priester ins Exil nach Babylon verschleppt wurden, eine Katastrophe für die Israeliten. Und schon damals kamen diese Fragen nach der Gegenwart Gottes auf. Das Neue Testament handelt vom Leben und Wirken Jesu. Am Ende stirbt er am Kreuz - wo ist Gott in diesem Moment? Und doch gibt er Jesus die Kraft, seinen Peinigern zu vergeben. Genau das ist der Gott, an den wir Christen glauben. Er schützt uns nicht vor dem Leid und stellt uns nicht unter eine Glocke, damit ja nichts an uns kommen kann. Aber er ist immer bei uns, auch und gerade in den schlechten Zeiten. Ist das keine frohe Botschaft?
Neid und Hass, Armut und Hunger, Streit und Krieg - was sage ich?
Ich wünsche allen einen schönen Tag!