Liebe Hörerinnen und Hörer,
die Sommerzeit ist auch die Zeit, in der viele Menschen sich auf einen Pilgerweg machen - nach Banneux, nach Lourdes, nach Santiago de Compostela,…
Das Pilgern ist wieder „in“. Es kommt in allen Religionen vor und es geht natürlich in erster Linie darum, mit „Leib und Seele“ auszudrücken, dass der Glaube ein Unterwegssein ist.
Ein Bibeltext, der mit dem Thema „Weg“ zu tun hat und der mir spontan einfällt, ist „die Emmausgeschichte“. Zwei Menschen sind unterwegs. Sie haben Erfahrungen gemacht - sowohl gute, als auch traurige und schmerzvolle. Jesus geht auf diese Menschen zu, ist mit ihnen unterwegs, hört sie an, geht auf sie ein - und dennoch bleibt das Erkennen aus... Erst als ER mit ihnen das Leben/den Alltag teilt, erst im Brotbrechen erkennen sie ihn. Nicht die vielen Worte haben ihnen die Augen geöffnet - auch wenn diese Worte sie angerührt und ihr Herz „zum Brennen gebracht haben“. Das Brechen des Brotes, das Zeichen des „Sich-Verschenkens-für-den-Anderen“, öffnet den Menschen die Augen, weil in diesem Zeichen ausgedrückt wird, wie tief SEINE Liebe, wie tief Gottes Liebe zu uns Menschen ist...
Und ist es nicht auch so in unseren Lebensgemeinschaften, in unseren Beziehungen zueinander. Da braucht es doch auch Zeit und einen Weg miteinander. Es braucht Worte und Gespräche, um für den Anderen „Feuer und Flamme“ zu sein, aber das Wesentliche ist doch auch hier, dass wir einander schenken, dass wir uns für den Anderen verschenken...
Ich wünsche Ihnen in diesem Sommer gute Pilgerwege, gute Wege miteinander und aufeinander zu!