Danke für den neuen Tag
Liebe Hörerin, lieber Hörer! Gerne singen wir unter Christen ein noch nicht altes Lied vom Danken, in dem es heißt: „Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag; danke, dass ich all meine Sorgen auf dich werfen mag.“ Und das Lied endet mit dem Satz: „Danke, ach Herr, ich will dir danken, dass ich danken kann.“
Nicht jedem von uns ist wahrscheinlich in diesem Augenblick, am Morgen dieses neuen Tages daran gelegen, ein Lied zu singen. Wer weiß, was gestern gewesen ist und was heute bevorsteht! Wer weiß, wie schlecht, mutlos, hoffnungslos jemand sich gerade heute fühlt.
Dennoch möchte ich auch diesen meinen Zuhörern einen guten Morgen und einen gesegneten Tag wünschen. Hat Morgenstund’ nicht tatsächlich oder trotz allem Gold im Mund? Oft heißt es nicht ohne Grund: Schlaf mal darüber. Und in der Tat sieht die Welt am nächsten Morgen irgendwie anders aus. Man sieht eine Situation, Menschen und sich selbst mit anderen Augen. Dinge haben sich geklärt, obschon der Tatbestand derselbe geblieben ist. Eine solche Erfahrung lässt uns bereits ausrufen: Danke für den neuen Tag. Wenn nun die Nacht oder der Schlaf die Beruhigung oder Einsicht nicht gebracht haben, könnte es hilfreich sein, am frühen Morgen die Augen weit zu öffnen und die Ohren zu spitzen.
Sind der Sonnenaufgang, die einfache Feststellung, dass es wieder Tag wird, nicht Beobachtungen, die aufhorchen lassen? Oder ist alles so selbstverständlich? Auch wenn die Naturgesetze den Wechsel von Dunkel und Hell erklären, vermögen wir Menschen den Dingen einen Sinn abzugewinnen und sie zu deuten. Seit jeher haben die Menschen staunend vor der Schöpfung gestanden. Der je neue Morgen ist einer dieser Momente des Staunens. Phil Bosmans schreibt: „Wenn wir den Stimmen lauschen, hören wir noch etwas vom Lied von der Schönheit der Schöpfung. Jeder Morgen hat noch etwas vom Wunder des ersten Schöpfungstages.“
Aloys Jousten wünscht Ihnen einen guten Start in den neuen Tag.