Im April, liebe Hörerinnen und Hörer, hat bereits jemand an dieser Stelle von der Bedeutung der Hände gesprochen. Hände sind ja vielseitig; man kann sogar mit ihnen reden. Denken wir nur an die Gebärdensprache. Aber Hände können auch das gesprochene Wort noch verdeutlichen.
Rosberth Krieg spricht in einem Gebet mit Gott über seine Hände.
„Gott, guter Vater, heute möchte ich dir besonders danken für das Wunderwerk meiner Hände. Ich kann mit ihnen greifen, festhalten, loslassen.“
In der Tat, liebe Zuhörer, erst wenn wir sie nicht mehr brauchen können, erkennen wir ihre Bedeutung. Ich denke an Hände in Gips oder mehr noch an Menschen, deren Hand durch einen Schlaganfall gelähmt ist. Unsere Hände sind tatsächlich ein Wunderwerk und für vieles im Alltag sind wir auf sie angewiesen.
In dem Gebet war die Rede von „greifen, festhalten, loslassen“. Das findet nicht nur Anwendung im täglichen Tun und Lassen, sondern das kann auch für die Beziehung zu den anderen gelten. Das Greifen, Festhalten, Loslassen gehört zu den Kennzeichen unserer Beziehungen; denn wir können so oder so mit den Mitmenschen, besonders mit den uns Nahestehenden oder Anvertrauten umgehen. Wir können sie greifen, festhalten und loslassen. Alles hat auch da wohl seine Zeit, soll eine Beziehung tatsächlich dem Menschsein, dem Wachstum, der Freiheit, dem Wohl eines jeden förderlich sein.
Das sprechendste Beispiel ist in meinen Augen die Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Es gibt eine Zeit, in der die Kinder eine feste Hand benötigen, die sie hält und führt, und zwar im ursprünglichen und im übertragenen Sinn des Wortes. Es gibt eine Zeit, in der die Eltern loslassen müssen. Ein solcher Prozess kann mit Geburtswehen wie bei der Entbindung einhergehen.
Rosberth Krieg betet weiter: „Ich kann meine Hände öffnen und zum Gebet falten. Ich kann sie ausstrecken zum Gruß. Ich kann sie zur Versöhnung reichen. Ich kann mit ihnen trösten und pflegen, streicheln und wärmen. Gott, guter Vater, dein Sohn Jesus Christus hat mit seinen Händen Kinder gesegnet und Kranke geheilt. Gott, guter Vater, gib mir die Gnade, dass auch aus meinen Händen Segen ausströmt.“
Liebe Hörerin, lieber Hörer! Gott segne Ihre Hände, dass sie heute zum Segen werden.
Ihnen einen gesegneten Tag! Dazu breite ich meine Hände über Sie aus.