Wie oft sagen wir nicht: „ich habe keine zeit dafür!“? Unser Alltag ist voll gestopft mit vielen Terminen und Arbeiten und Begegnungen. Oft prasseln eine Menge von interessanten und weniger interessanten Angeboten auf uns herab. Und viele Menschen stressen sich vom frühen morgen bis zum späten Abend. Vielerorts ist das Familienleben ein regelrechtes Unternehmen geworden, in dem so vieles koordiniert und geplant werden muss.
Einige gehen unter dieser Last zugrunde. Sie werden krank, müde, depressive, brennen aus. Und erst dann, wen sie aus dieser Maschinerie des Alltags heraus gefallen sind, beginnen die tiefen Überlegungen: wie ist es zum Scherbenhaufen in meinem Leben gekommen? Was ist überhaupt wichtig im Leben? Wie soll es weitergehen? Wohin will ich das Schiff des Lebens steuern?
Es scheint, dass wir Menschen diesen Ablauf des Lebens in den Genen haben... Für die wichtigen Fragen des Lebens, nach dessen Sinn und Inhalt nehmen wir uns nicht die Zeit. Obwohl wir mit der regelmäßigen Auseinandersetzung dieser Fragen einen großen Gefallen tun und uns so manches schwierige Erlebnis im Leben ersparen könnten.
Die Jugendlichen haben jetzt Prüfungen/ sollten wir Erwachsene uns nicht auch die Zeit nehmen und unser Leben überprüfen? Welchen Sinn hat mein Leben? Welches Ziel? Wie verläuft unser Leben? Ist das, was mir heilig ist in meinem Kopf auch wichtig in meinem Handeln und erfahrbar im konkreten Alltagsleben?
Die Jugendlichen empfinden die Prüfungszeit als grausam und sehr anstrengend. Jedoch sind sie im nachhinein stolz auf die positive Auswertung. Sie müssen durch und erfahren wichtiges für ihr Leben. Sollten wir ihnen da nicht ein Beispiel sein? Ist es nicht auch für uns wichtig, unser Leben zu prüfen und nachzuschauen, was für uns wichtig ist? Ich wünsche uns allen eine gute Prüfungszeit.