Seit Sommerbeginn herrscht in vielen Küchen ein noch emsigeres Treiben als sonst. Der ansonsten dominierende Geruch vom Mittagsgericht wird verdrängt durch einen süßen oder auch manchmal sauren Duft, der erahnen lässt, dass die Einmachzeit angebrochen ist. Hinzu kommen noch die typischen Kochgeräusche wie das Brodeln der auf dem Kochherd stehenden Kessel und Töpfe.
Diejenigen, die sich glücklich schätzen dürfen, über einen eigenen Garten zu verfügen, sind schon seit Wochen mit der Ernte und der Verarbeitung von Obst und Gemüse voll beschäftigt. Damit es jedoch zu einem guten Ertrag kommt, spielen einige Faktoren eine bedeutende Rolle, wie die Lage des Gartens, dessen Bodenbeschaffenheit und eine termingerechte Vorbereitung. Dann sollte auch die richtige Auswahl des Saatgutes und der Gemüsepflanzen beachtet werden.
Nicht zu vergessen der berühmte "grüne Daumen" und der richtige "Riecher" bei der Wahl von Obstbäumen oder Beerensträuchern. Selbstverständlich spielt das Wetter eine ganz entscheidende Rolle, denn so manch günstige Prognosen trafen dennoch nicht ein und somit fiel die Ernte weniger ertragreich aus.
Für die aus dem Treeschland stammende und in Eupen wohnende Alberta Weynand-Schröder sind dies alles bekannte Fakten, denen sie und ihr Ehemann Leo in all den Jahren Rechnung getragen haben. Hinzu kommen Erfahrungen und Ratschläge mütterlicherseits - aber auch die von Oma.
Im Gespräch erfahren unsere Hörer so manches über Vorbereitung von Obst und Gemüse, darunter auch über das Säubern und "Schnippelen" oder das Verlesen der Beeren, das manchmal recht mühsam sein kann. Dann geht es zu dem eigentlichen Einmachen, das heißt dem Kochen, Einlegen oder Einfrieren, wobei die Sauberkeit oder das Sterilisieren von Bedeutung ist. Man möchte doch nicht das mit viel Liebe und Geduld Eingemachte wegen Schimmelbildung oder Fäulnis wegwerfen!
Natürlich sind viele Anregungen von Alberta Weynand unseren Hörerinnen und Hörern bestens bekannt (es soll auch schon Vertreter des sogenannten starken Geschlechts geben, die den Löffel am Kochherd schwingen!), doch wie so oft heißt es: Man lernt doch immer noch hinzu, oder? Also nichts wie reinhören auf BRF2 und die Diskussion oder der Austausch von guten Ratschlägen kann starten.
Hier noch ein süß/saurer Tipp von Alberta Weynand-Schröder:
Himbeer-Essig
Man nehme 500 g reife Himbeeren, die auf keinen Fall vorher gewaschen werden dürfen. Die Beeren werden in ein sauberes Glas gefüllt und 500 ml Weißwein- oder Balsamicoessig mit sechs Prozent Säure wird vorsichtig drüber gegossen. Gut verschließen!
Das Gefäß dann ca. zehn Tage auf eine Fensterbank stellen und täglich zwei Mal vorsichtig umschwenken. Wenn dieser Zeitraum erreicht ist, wir der Inhalt durch ein Tuch gefiltert und ein ein passenden Glas eingefüllt.
Dieser eignet sich dann optimal für ein Feldsalat-Dressing. Hierzu benötigt werden 2 EL Himbeer-Essig, 2 EL Olivenöl, 1 EL Senf, 3 TL Honig, eine Prise Salz und Pfeffer.
Viel Spaß bei der Zubereitung und guten Appetit!
Siegfried Krings - Fotos: Siegfried Krings, Renate Ducomble