Wer sich auf die Suche nach Sprichwörtern oder Redensarten begibt, die das Wort Stein beinhalten, wird schnell fündig, denn ihre Anzahl ist enorm. Einige Beispiele: "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen", "Steter Tropfen höhlt den Stein" oder "Keinen Stein auf dem anderen lassen".
Mit Steinen, bzw. mit Gestein, befasst sich auch unser Studiogast Prof. Dr. Thomas Servais aus Halenfeld, der in Fachkreisen als herausragender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Paläontologie gilt. Darunter versteht sich die Naturwissenschaft, die von den Lebewesen vergangener Erdzeitalter handelt. Bei Grabungen werden die in den Sedimentgesteinen vorkommenden Organismenreste und Lebewesen erforscht.
Nun brauchen die Hörer nicht zu befürchten, dass sie im Gespräch mit Thomas Servais regelrecht von wissenschaftlichen Begriffen "erschlagen" werden. Beileibe nicht, denn sein abwechslungsreiches Schaffen gewährt einen Eindruck von der Vielfältigkeit der als "trockene" Materie geltenden Wissenschaft.
Abwechslungsreich, weil die Forschungsarbeiten ihn in seiner Spezialität der Mikrofossilien mit einer Vielzahl an Kolleginnen und Kollegen aus allen Herren Länder quer über den Erdball führen.
Vielfalt ist gegeben, weil auf unserem blauen Planeten die verschiedensten geologischen Formationen vorhanden sind, die den Forschern Aufschluss geben darüber, was sich insbesondere im Erdaltertum (vor 250 bis 540 Millionen Jahre) getan hat.
Im Gespräch wird Weltenbummler Thomas Servais auf verständliche Art und Weise von seiner Arbeit berichten, die ihn bereits in den kommenden Wochen erneut nach Sibirien führen. Vielleicht findet er dort "den Stein der Weisen"! Wenn nicht, gar kein Drama, denn auch so bereitet ihm sein Beruf große Freude.
Übrigens erfüllte sich Thomas Servais damit einen Jugendtraum, wohl wissend, dass ein Großteil der Erkundungen von Mikrofossilien im Labor stattfinden und nicht nur allein in freier Natur. Und wenn der gebürtiger Halenfelder sich nicht gerade im geologischen "Untergrund" befindet, vermittelt er auch gerne sein Wissen auf Referaten und Vorträgen weiter, so wie kürzlich über den Rechter Schieferstollen.
Eifeler Mundart am 26. April von 09:30 bis 10:00 Uhr auf BRF2, nachzuhören auch hier im Netz. "Mundart" wird im Auftrag des BRF von einer Gruppe freier Autoren erstellt.
Foto: Axel Munnecke