Es ist eigentlich eine "Familiengeschichte" die den Autor dazu bewogen hat diese Eifeler Küchengeschichten niederzuschreiben, denn vor 100 Jahre war es seine Oma mütterlicherseits, die Koch- und Backrezepte bis in die 1960ziger Jahre des vorigen Jahrhunderts aufschrieb. Ihre Tochter Katharina (Joachim Schröders Mutter) führte nicht nur diese Tradition fort, sondern ergänzte sie mit weiteren regionalen und eigenen Rezepten fort. Nach ihrem Tode gelangte die inzwischen stattliche Ansammlung in Händen ihres Sohnes, zusätzlich ein Großteil des Kücheninventars.
Dies war für Joachim Schröder Anlass genug, diesen Fundus in einem Buch zu veröffentlichen. Außerdem sollten die Küchenutensilien in einer Museumsküche dem Publikum zugänglich sein. Somit dreht sich das Gespräch rund um die Neuveröffentlichung, deren Inhalt eine bunte Mischung von Berichten, Erzählungen und Handlungen in der Küche, im Bauerngarten, auf dem Kartoffelacker oder im Getreidefeld bietet. Bereichert wird dies durch Mundarttexten und Rezepten (*) aus der Eifeler Küche.
Durch die Fülle seiner bisherigen Veröffentlichung (bisher 12), gilt der Autor als "Brauchtumsbewahrer" in seinem Heimatort Pronsfeld. So befragten wir ihn ebenfalls zu dem Thema: Sitten und Gebräuche in der Eifel. Was ist davon noch heute erhalten, welche Traditionen werden noch aufrecht erhalten oder haben neue Formen gefunden, und wie steht er dazu?
(*) Soubungen mat Bochlapp
Dieses Essen wurde früher in der Eifelküche oft zubereitet. Zum einen besaß die Bäuerin einen großen eigenen Feld- oder Hausgarten mit reichlich Bohnenangeboten, zum anderen schlachtete und räucherte der Hausherr mehrmals im Jahr gepökeltes Fleisch. Somit entstanden wenig Kosten und das Mahl war äußerst nahrhaft. Noch Tage später wurde übriggebliebenes Rauchfleisch gerne auf dem Butterbrot verzehrt. Früher gab es dazu den beliebten Viez (Apfelmost), heute neigt man eher zum Bier.
Zutaten für 4 Personen
- Kartoffeln
- 500 g geräucherter durchwachsener Speck
- 500 g dicke Bohnen (auch Saubunge oder Puffbunge genannt)
- Bohnenkraut
- 50 g fetter Speck
- 1 EL Mehl
- Salz und Pfeffer
- Petersilie
Zubereitung
Die dicken Bohnen (nur die Kerne) in Salzwasser mit etwas Bohnenkraut gar kochen und auf ein Sieb geben. Für die Mehlschwitze den fetten Speck in Würfel schneiden und auslassen. In das heiße Fett unter Rühren das Mehl zugeben und nach und nach Wasser zufügen, bis man eine gebundene Soße erhält. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Bohnen unterheben.
Dazu parallel Salzkartoffeln kochen - am besten eine festkochende Sorte - und geräucherten durchwachsenen Speck eine Stunde langsam kochen lassen.
Serviert wird das heiße Gericht - garniert mit viel Petersilie - zusammen mit einem kühlen Bitburger Pils.
Bilder und Cover: Joachim Schröder