Der 8. Mai 1945 markiert als Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa und der Befreiung vom Nationalsozialismus. Wie das Kriegsende vor 75 Jahren in unserer Gegend erfahren wurde, darüber spricht Stephan Pesch in der Eifeler Mundartsendung vom 3. Mai mit dem Zeitzeugen Nikla Kessler aus Manderfeld.
In Zeiten der Corona-Krise ist das Gedenken an das Kriegsende vor 75 Jahren in den Hintergrund geraten. Häufig war in den letzten Wochen auch davon die Rede, dass es eine solche Ausnahmesituation seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gegeben habe. Von Vergleichen dessen, was wir heute erleben, mit dem, was die Menschen damals durchgemacht haben, hält BRF-Chefredakteur Stephan Pesch aber nichts. Erst recht nicht, wenn man Zeitzeugen von damals hört wie Nikla Kessler (Jahrgang 1936) aus Manderfeld.
In der Eifeler Mundartsendung vom 3. Mai erzählt Nikla Kessler, wie er als Kind die letzten Kriegsmonate erlebt hat: von der ersten "Befreiung" durch die Amerikaner im September 1944, bei der sein Elternhaus niederbrannte, von den Ereignissen rund um die Ardennenoffensive im Winter 1944/45 und von der Zeit, in der er bei seinem Onkel in Wischeid untergebracht war: "Ich kann mich gut an den Tag erinnern, da kam ein Mann aus Wischeid und sagte: 'Der Krieg ist aus.' Und in Manderfeld läuteten die Glocken. Da sagte er: 'Ich denke, dass die Glocken den ganzen Tag läuten,'" erzählt Nikla Kessler mit hörbarer Rührung in der Stimme.
Auch wenn der Krieg zu Ende war - bis die Kesslers ihr Haus wiederaufbauen konnten, sollte es noch mehrere Jahre dauern … "Wenn ich heute so darüber nachdenke: Das Chaos, die Armut, das Drunter und Drüber … das habe ich als Kind nicht so empfunden."
Stephan Pesch
Ein bewegendes Zeitzeugnis erlebter Geschichte.
Vielen Dank an alle Beteiligten.