Zum ersten Mal ist BAP-Chef Wolfgang Niedecken zu Gast im BRF2 -Künstlertreff. Umfangreich sind seine künstlerischen Aktivitäten, über die er spricht. Da wirken die Songs aus seiner fünften Soloproduktion „Das Familienalbum“ aus dem vergangenen Jahr immer noch nach, mit dem neuen Song „Reinrassije Strooßekööter“ und den 13 neu aufgenommenen BAP-Songs. Neben Klassikern tauchen auch eher unbekannte, leise Stücke auf. Entstanden ist das Album im jazzigen Herz von New Orleans.
Ein kürzlich erschienenes gewichtiges „Logbuch der Jubiläumstour“ von BAP im Jahre 2016 fächert die ganze Bandbreite auf, mit der Wolfgang Niedecken und seine Mannschaft während einer Tour – Tag und Nacht - beschäftigt sind. Wolfgang Niedecken hat jeden Tag Protokoll geführt und aus seinen Aufzeichnungen ein eigenständiges und sehr persönliches Kunstwerk gemacht.
Damit nicht genug, steckt er schon mitten in den Vorbereitungen zur nächsten Tour. Es geht los am 29. Mai in Kempten im Allgäu und fest steht schon jetzt, dass es eine Fortsetzung 2019 geben wird. Geplant sind unter anderem Termine in Saarbrücken, Trier, Euskirchen, Düren und natürlich in Wolfgang Niedeckens Heimatstadt Köln.
Was das Urgestein der Kölner Rockszene so umtriebig sein lässt, liegt an seinem grenzenlosen Gestaltungswillen, angesiedelt zwischen Musik und Malerei. Er gibt sich auch als Sammler von Fundstücken aus Nachlässen zu erkennen und als Bewahrer eines umfangreichen, fast museal anmutenden Archivs.
Für ihn kann das alles irgendwann und irgendwie noch einmal Verwendung finden und ist so eine Art Depot für die Lieder und die Bilder, die er kreiert. Er befindet sich mittendrin in einem intensiv wirkenden Leben, das kulturell und gesellschafts- und sozialpolitisch geprägt ist und von dem Wolfgang Niedecken sagt, er frage sich manchmal selber, wie er da mithalten kann.
Da ist einerseits die vermutete Leichtigkeit seiner Mitwirkung in der Fernsehreihe „Sing meinen Song“ oder in der ARTE-Sendung „Boy Dylans Amerika“. Auf der anderen Seite widmet er sich engagiert Projekten gegen Kindersoldaten in Uganda und im Kongo oder formuliert eine deutliche Stellungnahme zum deutschen Musikpreis ECHO, der kürzlich an Rapper verliehen wurde, die man mit antisemitischen und frauenfeindlichen Texten ins Rampenlicht ziehen ließ.
Auch wie der vor sieben Jahren erlittene Schlaganfall heute auf Wolfgang Niedecken wirkt, seine erlangte Gelassenheit so wie Erinnerungen aus Kindheit und Jugend und an seine Eltern prägen eine denkwürdige Radiostunde mit einem respektablen Mann.
Sendetermine
Sonntag, 29. April: 13:00 – 14:00 Uhr
Samstag, 5. Mai: 10:00 – 11:00 Uhr
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Infos: Horst Senker