Baku, die Hauptstadt von Aserbaidschan am kaspischen Meer ist auch berühmt durch ihre anspruchsvolle Musikkultur. Klassische Konzerte finden dort ebenso statt wie Jazzfestivals und auch die musikalische Popkultur hat ihren Weg nach Baku gefunden. In dieser Umgebung mit all den Noten, den Klängen und der Musik, wuchs der Sänger Seyran auf und das Klavierspiel seiner Mutter, einer Pianistin begleitete ihn durch seine Kindheit.
Damals ahnte noch niemand aus der musikalischen Familie, dass aus dem kleinen Jungen einmal ein außergewöhnlicher Sänger mit einer 4 Oktaven-Stimme werden würde. Erst einmal waren alle erstaunt, dass der Knirps spielend jede Melodie, einmal gehört, nachsingen und auf dem Klavier oder der Violine nachspielen konnte.
Seyran lernte erst einmal das klassische Klavierspiel und Violine. Seine erste Lehrerin war seine Mutter, die bereits früh sein musikalisches Talent erkannte und ihn nach Kräften förderte. Da musste auch sanfter Druck ausgeübt werden, denn der talentierte Seyran sah so gar keinen Sinn darin, seine Zeit mit dem Lernen von Tonleitern zu vergeuden.
Bald schon wurde selbst das musikalische Baku zu klein für Seyran. Er begann, an eine der renommiertesten Gesangschulen Europas, der Gnesin- Musikakademie in Moskau, zu studieren. 2002 wurde seine Stimme entdeckt und es erschien die erste russische Single "Uletau" - ein Hit. Auch als Interviewpartner ist er seither gefragt, spricht er doch neben Aserbaidschanisch und Russisch auch Türkisch, Englisch und bald auch Deutsch. Rückblickend erinnert sich Seyran an den mühsamen Weg:
"Meine Familie war nicht besonders reich. Meine Mutter musste mich und meinen Bruder alleine groß ziehen. Sie ist Pianistin und durch ihr Klavierspiel hat sie meine Familie finanziert. Ich aber war wie jedes Kind, spielte lieber draußen mit den Hunden als regelmäßig zu üben. Meist habe ich erst eine Woche vor den Konzerten angefangen die Stücke zu proben. Noten lernen wollte ich nie. Warum auch? Ich hörte eine Melodie und konnte sie sofort nachspielen. Die Akademie in Moskau war sehr teuer und ich arbeitete in allen möglichen Jobs und studierte gleichzeitig Musik. Als Ausländer in Moskau hatte ich es nicht leicht und musste immer besser sein als meine Kollegen. Es war hart, aber ich wollte es ja auch nicht anders. Ich erinnere mich, wie ich oft durch das leere Moskau nach Hause ging und vor Müdigkeit kein Bein vor das andere setzen konnte."
Im Jahr 2005 folgte Seyran seiner Familie, die inzwischen nach Deutschland gezogen war. Obwohl er in Deutschland lebt, wird er 2008 Gewinner des "Special Price" beim russischen "5 STARS Song Contest". In Köln gründet er mit dem Pianisten Norman Erik Kunz die Ethno-Jazz-Pop-Gruppe, "Different Joy".
Aber seine internationalen Ziele verfolgt er weiter und so pendelt er ständig zwischen Köln, Moskau und Istanbul. Inzwischen komponiert und singt er auf Englisch, Russisch, Deutsch, Türkisch und Aserbaidschanisch. Nach vielen Erfolgen bringt das Jahr 2012 eine neue Wende in der internationalen Karriere. Erst erreicht er den 2. Platz bei dem "Balkan Eurovision Song Contest" / "Sunchane Skala", im gleichen Jahr folgt der Achtungserfolg in Aserbaidschan, Iran und besonders in der Türkei mit dem in Köln produzierten Song und Musikvideo "Aya bahiram, aya".
Inzwischen hat der 36-Jährige sein erstes Album auf deutsch veröffentlicht. Es heißt "Nur die Liebe zählt".
Sendetermine
Sonntag, 26. März: 13:00 – 14:00 Uhr
Samstag, 1. April: 10:00 – 11:00 Uhr
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Biggi Müller/Textvorlage I Foto: BRF
War ich etwas entdeuscht vom Interview, da er nicht so rede freudig war Seyran.Aber seine Musik kenne ich und gefällt mir sehrgut!!!Wenn ich da an andere Künstler aus den letzten Woche denke, Mario Steffen,der hat gerettet wie ein Geistlicher... oder Claudia Jung, hat geredet wie ein Buch! Seyran hat damit verpasst mehr Werbung für sein ALBUM- zu machen!!!Schade...,für diese tolle Musik....