Was will uns der 66-Jährige denn damit sagen? Dass es Zeit ist, die Musik an den Nagel zu hängen? Mitnichten! In einem seiner Texte schreibt Klaus Lage: „Ich bin jung und schon lange auf der Welt“ - gestatten wir ihm also ein bisschen Melancholie auf die eigene Schaffenszeit. Und die hat ja einiges aufzuweisen.
Er ist einer der beständigsten Musiker im deutschsprachigen Raum und gehört seit rund drei Dekaden zu den erfolgreichsten und umtriebigsten Protagonisten der hiesigen Rockmusikszene, selbst nach all den Jahren lässt er keine Ermüdungs-erscheinungen erkennen. Wenn Klaus Lage heute ein neues Album vorstellt, sind ihm Aufmerksamkeit der Medien und Interesse der Fans gewiss, am Anfang seiner Laufbahn sah das noch etwas anders aus. In den 1970er Jahren wurde er zwar von lokalen Zeitschriften und Radiosendern registriert, mehr aber auch nicht.
Der große Durchbruch gelang 1983 mit dem Album "Stadtstreicher", dem dritten Album von Klaus Lage mit dem Megahit "1000 und eine Nacht" - da machte es dann endgültig "zoom". Mit einem Schlag war er etabliert, und das, obwohl er mit seinem ungekünstelten Naturell nicht zu den damals angesagten, neudeutsch gewellten Kunstfiguren passen wollte. Zum ersten Schimanski-Kinofilm steuerte Lage das bis heute populäre "Faust auf Faust" bei, zum zweiten Film „ZABOU“ das von Joe Cocker interpretierte "Now That You're Gone".
Jetzt aber zurück zu "Blaue Stunde"! Man nehme sich Zeit und Muße für dieses 17. Studio-Album des Vollblut-Menschen und –Musikers Klaus Lage. Vielleicht mit einem Glas Rotwein oder einer genussvollen Zigarre während der Dämmerung nach dem Sonnenuntergang und vor Eintritt der nächtlichen Dunkelheit, der „Blauen Stunde“. Das Album mit seinen 13 Liedern repräsentiert 66 Jahre Lebenszeit mit ihren Wunden und Weisheiten, der unprätentiösen Rückschau und dem fröhlichen Blick nach vorn - der liebevoll-gelassenen (Selbst-) Ironie, gespeist aus Irrtümern und Erkenntnissen.
Bei der aktuellen Tour wird die neue CD live vorgestellt: Zusammen mit der neuen Formation „Gute Gesellschaft“, einem Trio mit durchweg hochkarätigen Musikern, wird Klaus Lage ein Programm auf die Bühne bringen, das es so von ihm noch nicht gab. Ein Programm, das Groove hat, Spaß macht und manche Überraschung bereithält. Es gibt auch einen Termin in Köln: am 21. Februar in der Volksbühne am Rudolfplatz. Noch gibt es Tickets, man sollte aber schnell sein - viele Termine der Tour sind bereits ausgebucht.
Klaus Lage - offizielle Homepage
Sendetermine
Sonntag, 12. Februar: 13:00 – 14:00 Uhr
Samstag, 18. Februar: 10:00 – 11:00 Uhr
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Biggi Müller I Foto: BRF