Der Echo steht kaum im Regal, kaum sind die letzten Seufzer anlässlich des Puhdy-Abschieds verklungen, da scharrt einer schon wieder mit den Hufen. So richtig verwundert zeigt sich allerdings keiner: Hatte jemand ernsthaft erwartet, dass diese Maschine, die seit Jahrzehnten mit bestgeölten Zylindern kraftvoll geradeaus stampft, so einfach rechts ranfahren und anhalten würde? Gas weg, Motor aus, Plane drüber? Unvorstellbar.
Dieter "Maschine" Birr, der in 47 Jahren Puhdys über 22 Millionen Tonträger verkaufte und mehr als 4500 Konzerte spielte, kriegt keiner so einfach eingefangen. Und warum es auch versuchen, es ist viel spannender, sich von ihm mitnehmen zu lassen. "Neubeginner" heißt sein neues Album. Es ist das dritte Solowerk in seiner langjährigen Karriere. Den Zusatz "Solo" braucht es nun nicht mehr, es ist sein neues Album.
Dabei werden textlich und musikalisch eine ganze Reihe ungewohnter Töne angeschlagen, Themen gewälzt, Sounds gefunden. Natürlich, die Kompositionen stammen bis auf zwei Ausnahmen alle von Maschine. Doch bei den Texten tauchen unerwartete, wenn auch vertraute Namen auf: Heinz Rudolf Kunze, der den Text zu "Irgendwie begabt" beisteuert und mit dem er den Titel auch gemeinsam singt. Oder: "Zwei Hände mehr", den er mit dem DDR-Wegbegleiter Dirk Michaelis interpretiert. Schließlich Ela Steinmetz (Elaiza) und dem gemeinsamen Titel "So viel erlebt".
Maschine muss keinem mehr was beweisen. Seine Stimme ist nicht von makellosem Wohlklang, aber es kennt sie jeder im Land. Es ist längst ein offenes Geheimnis, dass dort, wo in den letzten Jahren "Puhdys" drauf stand, im Wesentlichen Girr und seine Reibeisenstimme drin war. Und trotzdem: Das Album hat einen verblüffenden Abwechslungsreichtum.
Dieter "Maschine" Birr - offizielle Homepage
Sendetermine
Sonntag, 20. November: 13:00 – 14:00 Uhr
Samstag, 26. November: 10:00 – 11:00 Uhr
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Biggi Müller/Textvorlage I Foto: BRF