14 Alben haben Brings in ihrer Karriere schon veröffentlicht. Das 25-jährige Bandjubiläum soll eine Karriere-Retrospektive aus dieser Zeit sein. Es war kein leichtes Unterfangen die 18 Songs auszuwählen, doch die Band hat es geschafft: von "Katharina" bis "Jeck Yeah", es ist alles dabei. Neben der Standard CD gibt es noch eine Limited Edition mit einer Bonus CD und einem 24 seitigen Booklet mit allen Songtexten und vielen Fotos.
Die Bonus CD beinhaltet neben einer ganz neuen tiefen Ballade "Wenn et dunkel weed" und "Indianerland", zwei bisher unveröffentlichte Titel und eine intime Akustiksession mit den Lieblingssongs der fünf Musiker. Alle Songs von CD 1 wurden im Übrigen in den legendären Londoner Abbey Road Studios aufwendig digital remastert.
Die von den Brüdern Peter und Stephan Brings gegründete Band hat in der zurückliegenden Zeit schon so ziemlich alle Hochs und Tiefs erlebt, die man als Musiker erleben kann. Ende der 1990er hatte die Band mit den berühmten Vätern (neben Rolly Brings sind das Gesangslegende Tommy Engel und der Politiker Norbert Blüm) ihre besten Jahre schon vermeintlich hinter sich.
Dann gelang ihnen im Jahr 2000 mit „Superjeilezick“ das, was man gut und gerne als Sechser im Lotto bezeichnen kann. Die zündende Powerpolka ist mit jedem Jahr bekannter geworden und gehört mittlerweile weit über den Karneval hinaus zu den populärsten Songs Kölscher Mundart überhaupt. Dank „Superjeilezick“ öffneten sich für Brings Tür und Tor in der närrischen Hochburg Köln. Für die Band begann eine neue Zeitrechnung samt einem rundum gelungenen Imagewandel.
Die ersten zehn Jahre haben Brings noch ein anderes Leben geführt. Ihr bodenständiger Mundart-Rock hatte schnell landesweit einen hervorragenden Ruf. Schon 1991, im ersten Jahr nach der Bandgründung, gaben sie gleich reihenweise Konzerte. Auftritte bei „Rock am Ring“ oder im „Rockpalast“ waren der beste Beweis für ihr Renommee als überzeugender Live-Act. Rückblickend sind Brings besonders stolz auf ihre ersten, von Klaus „Major“ Heuser produzierten Alben, allen voran „Kasalla“ aus dem Jahr 1992, jenem Jahr, in dem Brings sich in der AG Arsch huh neben vielen anderen Bands und Musikern aus dem Rheinland politisch stark engagierten. Viele Songs von Brings zeichnen sich schon damals durch Lebensnähe und Lokalkolorit aus, und spiegeln so die Liebe zu ihrer Stadt und dessen Menschenschlag wider.
Ein weiteres Highlight in der Bandgeschichte war das Open-Air-Konzert, das Brings mit zahlreichen prominenten Gästen (Klaus Lage, The King, Purple Schulz) anlässlich ihres zehnjährigen Bandjubiläums vor 25.000 Zuschauern im Kölner Volksgarten gaben.
Den bisher größten Erfolg aber feiert die Gruppe Brings im Jahr 2011. Mit Ihrem "Geburtstagskonzert" zum 20-jährigen Bestehen der Band, das im Sommer 2011 vor über 45.000 Besuchern im RheinEnergieSTADION in Köln stattfand, schrieben sie definitiv Stadtgeschichte. Ein solches Konzert, von einer kölschen Band hatte es im Kölner Stadion vorher noch nie gegeben.
Auch nach 25 Jahren stehen im Hause BRINGS alle Zeichen auf Sturm. Mit Vollgas und scheinbar nie versiegender Energie sind die fünf längst so etwas wie Chronisten Kölns geworden, und Botschafter weit über die Stadtgrenze hinaus. Menschen tätowieren sich ihre Texte, andere verlieben sich zu BRINGS Songs, oder feiern in der fünften Jahreszeit, dass sich die Balken biegen. Die Band liebt ihre Fans und die Fans lieben sie, und "Silberhochzeit" legt dazu ein angemessenes Zeugnis ab. Nein - an Rost ist hier ganz sicher nicht zu denken, und der nächste Hit ist bestimmt auch schon geschrieben. Doch jetzt feiern wir erst einmal "Silberhochzeit"!
Brings haben noch nie ein Blatt vor den Mund genommen. Dass sie bisweilen mit ihren Songs auch angeeckt sind, hat sie letztendlich nur noch populärer gemacht.
Sendetermine
Sonntag, 4. September: 13:00 – 14:00 Uhr
Samstag, 10. September: 10:00 – 11:00 Uhr
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Biggi Müller/Textvorlage I Foto: BRF