Der Titel des Albums „Alles op Anfang“ ist das Leitmotiv der "neuen" Höhner. Aufgenommen wurde es in einem Studio in Südfrankreich, das gleich um die Ecke zu der Villa lag, wo einst die Rolling Stones ihr legendäres Album „Exile On Main Street“ aufgenommen haben. Und es gab noch mehr Ähnlichkeiten, denn die Höhner nahmen ihr neues Album im legendären „direkt ins Pult Verfahren“ auf, wie es in den 60er und auch noch in den 70er Jahren Usus war.
Folk und Pop verbinden sich mit einem klaren Statement zum neuen Bandgefühl. Alles zurück auf Start haben sich die Höhner gedacht und gleich wie in den Anfängen ein rein kölsches Album aufgenommen. Im Flashback schaut die Gruppe in den Songs auf Vergangenes zurück, um aus der alten Kraft ein neues Drehbuch für die Zukunft zu schreiben.Gerade erst verabschiedeten sich die Ur-HÖHNER Peter Werner und Janus Fröhlich von der Bühne. Und weil jeder Abschied auch gleichzeitig immer ein Neubeginn ist, begrüßen die Höhner die neuen Mitglieder: Micki Schläger (Keyboard), der seit 2000 Leiter der Ute-Freudenberg-Band war, und Wolf Simon (Schlagzeug) um „Alles op Anfang“ zu stellen.
Man kennt die Höhner aus Köln als leidenschaftliche und dem Leben zugewandte Musiker und Entertainer. Es ist ihr Feinsinn für Nuancen im Emotionalen, der ihren jahrzehntelangen Erfolg ausmacht. Ihre Musik klingt auch auf „Alles op Anfang“ international, aber immer noch definierbar Kölsch.
Alle Titel der neuen CD sind absolute Highlights, sollte man aber einen Song herausnehmen, so ist das „Julia“, der von seiner emotionalen Stärke lebt. Das Lied erzählt die wahre Geschichte der an Leukämie erkrankten Julia, die sich in dem Dorf in der Nähe von Köln, in dem Henning wohnt, genau so abgespielt hat. Tausende von Menschen haben sich typisieren lassen, um Julia zu helfen. Am Ende wurde zwar der richtige Spender gefunden, aber Julia verlor trotz aller Bemühungen den Kampf gegen die Krankheit. Es war Henning ein Anliegen, Julia mit diesem Lied ein musikalisches Denkmal für ihren tragischen Kampf gegen diese bösartige Krankheit zu setzen. Außerdem wollte er anderen Menschen Mut machen, die mit schweren lebensbedrohlichen Leiden zu kämpfen haben.
Inhaltlich ähnlich stark ist der Song „Stille Helde`“ „Wä et Hätz am rechte Fleck hätt, dä weiß jenau, wat jedonn weede muß“ singen die Höhner und es ist sofort klar, um wen es geht: Es sind die stillen Helden, die immer wieder ein Lichtlein im Dunkeln der Zeiten oder des Schicksals anzünden. In dem Song geht es um die Helfer im Hintergrund, die in aller Stille einfach Beistand leisten, ohne nach Geld oder Ruhm zu fragen. Die einfach da sind, wenn es drauf ankommt. Geprägt von akustischen Gitarren und einem Chorgesang klingt er in seiner amerikanischen Stilistik nach Bands wie den Eagles oder Crosby, Stills, Nash and Young.
Wer jetzt denkt, dass die Höhner keinen Spaß mehr im Leben haben und nur noch ernste Themen anpacken, liegt natürlich komplett falsch. Es gibt wieder jede Menge humorvolle und schräge Songs auf „Alles op Anfang“. Was geht zum Beispiel ab, wenn der Typ auf den FC steht und die Frau auf die Roten aus Bayern. Letzteres ist in Köln natürlich ein absolutes No Go. Der Song „Rund ist der Ball“ geht der Sache auf den Grund und taucht in die Niederungen der echten Fußballliebe ein. Wie soll es zum Beispiel gehen, wenn zwei Mal im Jahr die jeweils geliebten Vereine gegeneinander spielen? „Liebe macht blind! Ejal, wer jewinnt - ein Herz muss immer bluten“, lassen uns die Höhner wissen. Und so gibt es eigentlich nur ein Ergebnis, das der Liebe wegen ok wäre: „Unentschiede – dat wör för die zwei janz okay! Sie es Bayern - un hä es FC!“
Zusätzlich zu dem Standard-Album veröffentlichen die Höhner auch noch eine Deluxe Edition mit akustischen bzw. unplugged Versionen der Songs „Kumm loss mer danze“, „Julia“, „Dat klingk noh Kölle“. Außerdem sind mit dem Liebeslied „I han jo dich“, dem lustigen Lied „Peng“ und dem Song „Du häs ne Fründ“ noch drei Bonus-Tracks auf dieser Version des Albums zu finden.
„Alles op Anfang“ wurde nahezu komplett live eingespielt. Keine Tricks, keine digitalen Schummeleien: hier zählte wie in der guten alten Zeit der echte Könner am Instrument. Und es steht außer Frage, die Höhner haben das als passionierte Live-Band mit über 300 Konzerten im Jahr mit Bravour hinbekommen. Das Album zeigt durch seine Ursprünglichkeit und Ehrlichkeit, wo die Höhner 2015 stehen und auch wo die Reise in Zukunft hingeht. Mit „Alles op Anfang“ haben sie das mit kreativem Schwung, Liebe und jeder Menge Musikalität wieder unter Beweis gestellt.
Sendetermine
Sonntag, 7. Januar: 12:00 - 13:00 Uhr
Montag, 8. Januar: 18:00 - 19:00 Uhr
Samstag, 13. Februar: 10:00 - 11:00 Uhr
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Textvorlage I Foto: BRF