Auf seinem neuen Album lässt Stefan Gwildis Gedanken und Seele freidrehen und macht daraus Songs. Weit weg von jeder Modewelle, die geritten werden wollte, dafür ganz nah bei sich. So wie eigentlich schon immer, in seinem Leben wie in seiner Musik.
Das, was ihn umtreibt, findet den Weg ins Notizbuch; A4, gebunden, voll handschriftlicher Notizen. Und von dort aus dann in die Musik, sobald es reif ist: Gemeinsam mit seinem Produktions-Team um Pianist Tobi Neumann und Drummer Martin Langer hat Gwildis vor gut einem Jahr begonnen, die Gedanken in erste Formen zu bringen.
Wenn die Kladde voll ist, dann ist es fällig: Stefan Gwildis hat ein neues Album gemacht. Mit perlendem Wurlitzer-Piano und flirrender Hammond, mit knurrenden Bässen und fetten Bläsersätzen. Mit Humor, Seelentiefe und seinem lebensgegerbten Bariton. Er mache das, was ihn bewegt, sagt Stefan Gwildis. Und da spielen die Soulelemente eine ganz große Rolle, mit dem Geist der Freiheit, aus dem diese Musik einmal entstanden ist. Musikalisch, weil Soul so vieles möglich macht - Jazz, Blues, Spiritual, sogar Klassik, das geht alles zusammen; ganz besonders aber auch inhaltlich: Freiheit ist nicht nur ein Thema, das in den 60ern und 70ern drüben in den Staaten aktuell war - Freiheit ist immer Thema, auch jetzt und auch hier.
Stefan Gwildis sagt: „Es war mir wichtig, ein Statement abzugeben und etwas zu dem Traditionswahn zu sagen, der gerade überall um sich greift. Unsere Gesellschaft wird immer größer, multikultureller und multireligöser, und zugleich will jeder seine Individualität frei ausleben. Das sind eine Menge Traditionen und Lebenswelten, die da aufeinandertreffen - zu viele für eine einzige, allein selig machende Wahrheit. In diesem Gemenge jedem Einzelnen seine Freiheit zu lassen und dabei trotzdem das große Ganze im Blick zu behalten, das halte ich für eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.“
Lineare Karriereplanung und das sonst in der Musikbranche übliche Denken von Album zu Album sind nicht seins. Auch nicht, als der Erfolg kommt mit dem Album „Neues Spiel“ und seinen ins Deutsche übertragenen Versionen großer Soulklassiker. Und genauso hält Gwildis es auch nach seinen letzten beiden, fast parallel erschienenen Alben „Frei Händig“ und dem mit der NDR Bigband eingespielten Jazz-Album „Das mit dem Glücklichsein“: Er tourt mit seiner vollen Band, gibt Konzerte mit Tobi Neumann im Duo, mit seinem Jazz-Trio oder in einer Besetzung mit zwei Gitarren und einem Cello. Mit der NDR Bigband spielt er eine deutschlandweite Tournee, mit den Kieler Philharmonikern ein großes Open Air, und zwischendrin ruft er mit seinen beiden alten Fahrensmännern Rolf Claussen und Joja Wendt noch die „Söhne Hamburgs“ ins Leben. „Das alles hat seinen Reiz, seine eigene Form; und gerade dieses breite Fächern, von klein bis groß, von leise bis laut, das ist das, was mir so großen Spaß macht.“
Ein Tournee-Termin führt auch nach Nordrhein Westfalen: Am 28. Februar 2016 spielt Stefan Gwildis im Gloria-Theater in Köln.
Stefan Gwildis - offizielle Homepage
Sendetermine
Sonntag, 27. September : 13:00 - 14:00 Uhr
Samstag, 3. Oktober: 10:00 - 11:00 Uhr
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Foto: BRF