Mit 76 Jahren bringt der volkstümlichste aller Volksmusik-Interpreten sein zweites Rockalbum heraus. Provokation oder Jungbrunnen? Oder beides? Das komplette Interview mit Heino hören Sie an diesem Sonntag, dem 4. Januar, ab 13:00 Uhr.
Heino war schon immer jemand, der polarisiert hat. Volksmusikgegner rief er auf den Plan, er wurde angefeindet und kaum jemand so oft persifliert wie er. In der heutigen Zeit würde man das wohl "Mobbing" nennen. Auch seine Anhänger wurden oft belächelt, wenn sie sich als Heino-Fan bekannten. Alles das hat Heino, den gebürtigen Düsseldorfer "Jung", nur noch erfolgreicher gemacht.
Zwischenzeitlich schien es, als würde sich der Wahl-Eifeler mit Ehefrau Hannelore zur Ruhe setzen: Das Café in Bad Münstereifel (Pilgerstätte der Heino-Fans) wurde geschlossen und das Ehepaar Kramm zog in eine altersgerechte Wohnung um. Die Ruhe vor dem Sturm?
Mit 75 Jahren wechselt Heino das Genre, bringt 2013 das "verbotene" Album "Mit freundlichen Grüßen" heraus, Coverversionen deutscher Pop-, Hip-Hop- und Rocksongs. Verboten deshalb, weil sich einige Original-Interpreten auf den Schlips getreten fühlten. Die Werbespots zum Album (in denen die Songs nicht angespielt werden durften) mit Ehefrau Hannelore in einem Café sitzend (O-Ton Hannelore: "...und Junge, wie Du wieder aussiehst!") waren ein Geniestreich. Es wurde das erste Nr.1-Album in Heinos Karriere.
Aber nach dem Coup ist bekanntlich vor dem Coup. Der Chef hat seiner Band neue Instrumente besorgt und die Verstärker auf 11 gedreht. Heißt im Klartext, dass Heinos neueste Veröffentlichung ein richtiges Rock-Album geworden ist! Die 13 neu-interpretierten Tracks hat Heino dabei dem eigenen Oeuvre entnommen - Heino covert Heino!
Die Produktion klingt wie aktuelle Rock- und Metal-Veröffentlichungen von führenden Genre-Vertretern. Knackige Snare, fetter Bass, verzerrte Gitarren und insgesamt mehr Effekte als man es bislang von Heino-Platten gewohnt war. Und trotzdem bestimmt Heinos gewaltige Stimme natürlich weiterhin das Klangbild und bleibt zentrales Element der Aufnahmen.
Die wohl-bekannte Stimme in Kombination mit den gelernten Melodien der Klassiker sorgen mit den neuen, härteren Klängen für spannende Kontraste. Sei es "La Paloma", "Rosamunde" oder der Titeltrack über den "Enzian" – der Stilwechsel funktioniert. Und die krassen Volksmusikgegner? Sie werden zu Heino-Fans: Die Hardrockband "Rammstein" lud Heino zum open Air-Rockfestival in Wacken ein und Dieter Bohlen holte ihn in die "DSDS"-Jury.
Ob Heino-Fan oder Heino-Gegner: Heino hat es allen gezeigt!
Sendetermine
Sonntag, 4. Januar: 13:00 - 14:00 Uhr
Samstag, 10. Januar: 10:00 - 11:00 Uhr
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Foto: BRF