Blacks aktuelle Auftritte sind geprägt durch neue Limericks, Ostpreußische Geschichten (Lothar Lechleiter ist gebürtiger Ostpreuße), den ein oder anderen Song zur Erinnerung an „Schobert & Black“. Den weitaus größeren Teil seines Repertoires hat er um Texte erweitert, die meist von mit ihm befreundeten Autoren stammen - kritische, politische und satirische Texte - unter anderem von Klaus de Rottwinkel, Pit Klein, Volker Ludwig, Klaus Pawlowski, Bungter und Frorath, Tom Stüve, Victor Jara und Atahualpa Yupanqui, zwei große Liedermacher und Freiheitskäpfer aus Südamerika, das er 1961 und 1962 mit der Gruppe "Spielschar Burg Waldeck" theaterspielend und singend bereist hat. Daher kommt auch die große Liebe zur südamerikanischen Volksmusik.
Viele Jahre hat Lothar Lechleiter kaum noch öffentlich gesungen. Inzwischen hat er feststellen müssen, dass Liedermacher in den Medien wenig Beachtung finden, obwohl sich die Verhältnisse nicht zum Besseren gewandelt haben. Also hat er beschlossen, sich "Der Black" zu nennen, wieder seine Gitarre zu schnappen und spottend und lästernd den Verhältnissen auf die Pelle zu rücken. Bei seinen Auftritten blödelt er wie einst und singt natürlich auch eigene Lieder und Balladen aus alter Zeit, z.B. von Fritz Graßhoff und aus der Feder von Schobert & Black.
Lothar "Black" Lechleiter ist mit Wolfgang "Schobert" Schulz als das Duo „Schobert & Black“ berühmt geworden. Das war in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. In oberflächlichen Beobachtungen der damaligen Liedermacherszene galten die beiden als "Blödelduo". Aber hinter der vordergründigen Blödelei steckte schon immer die Kritik an den "Verhältnissen", die nicht so sind, wie sie eigentlich sein müssten. Die beiden Musiker lernten sich 1965 bei einem Konzert in Lüdenscheid kennen. Sie verstanden sich auf Anhieb und gründeten noch im Herbst 1965 das Duo Schobert & Black. Eigentlich wollte Black Ingenieur werden, Schobert überredete ihn aber, Profimusiker zu werden. Pfingsten 1966 traten sie erstmals als Schobert & Black auf. Im Jahre 1975 wurden Schobert & Black mit dem Deutschen Kleinkunstpreis in der Kategorie Chanson ausgezeichnet.
Mehr als 23 Langspielplatten wurden von Wolfgang Schulz und Lothar Lechleiter veröffentlicht, hatten jährlich bis zu 300 Auftritte und füllten dabei auch die größten Säle, wie die Gruga-Halle in Essen oder die Philharmonie in Berlin, Meistersingerhalle in Nürnberg, Münsterland-Halle, Liederhalle Stuttgart sie sangen in der Waldbühne und der Deutschlandhalle. Im Jahre 1985 beschlossen beide, zukünftig künstlerisch getrennte Wege zu gehen und Black wurde Vertreter für die berühmten Falk-Stadtpläne. Als er sich erneut beruflich orientierte, entschloss er sich, als Solist mit Gitarre weiterzumachen. Schobert starb während der Arbeit an einer Solo-LP 1992 in Berlin an plötzlichem Herzversagen.
In der Sendung sind natürlich auch einige der berühmten Limericks zu hören, außerdem hat er seine Gitarre dabei und wird live singen. Dieses Lied ist ein politisches Lied, heißt „Zwischenlied“ und ist noch nicht erschienen.
Seine ostpreußische Kultur hat Black in sein künstlerisches Leben einfließen lassen. Und auch dem November, der Monat, in dem wir ihn im Künstlertreff erleben, hat er ein Lied gewidmet, das die Sendung beschließen wird. Der landläufig trübe Monat bedeutet ihm viel, denn am 25.11.1995 hat er seine bessere Hälfte Helga kennengelernt. Die beiden können jetzt ihr 30jähriges Jubiläum feiern.
Lothar "Der Black" Lechleiter - Homepage "Die Freiheit" bei YouTube
Sendetermine
Sonntag, 23. November: 13:00 - 14:00 Uhr
Samstag, 29. November: 10:00 - 11:00 Uhr
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Volker Sailer