Seinem dritten Soloalbum „Streunen ohne Schnur“ hat Singer/Songwriter Alex Behning viel Zeit gelassen, um es ganz allmählich einfach aus sich selbst heraus entstehen lassen zu können. „Mir kam es so vor, als ob der Welt und unserer Gesellschaft irgendwie die Leichtigkeit abhanden gekommen sei“, sagt er, „dem wollte ich nachspüren.“ Und das kann so einfach sein: Schuhe und Mantel anziehen, die Tür aufmachen und ins Unbekannte losmarschieren, neugierig sein, schauen wo man am Ende landet. Sich das eben auch zu trauen, diese ergebnisoffene Art, sich dem Leben zu stellen. Seine Zuversicht wurde belohnt. Was er auf seinen Reisen erlebte, formte ein nachdenkliches, aber keineswegs introvertiertes Album. Live aufgenommen mit Band, freie Jazz-Drums, klassische Rock-Instrumente, melodiebetonte Erzähllieder - wie eine akustische Lichtung im Dickicht, die man beim „Streunen ohne Schnur“ zufällig entdeckt.
Für Ortswechsel war das heute tief im Süden Deutschlands lebende Nordlicht aber schon immer offen. Ging es für vorige Alben schon mal ins Greenwich Village nach New York, in die Wiege der modernen Singer/Songwriter Kultur, so zog es ihn dieses Mal nach England und zufällig auch nach Dubai. Auf Einladung eines Freundes ergab sich für Behning dabei ein Nachmittag mit Notizblock unter einem Wüstensonnenschirm im Altstadtviertel. Vertieft in einen gerade entstehenden Songtext nahm er so die Geschäftigkeit aller Menschen um ihn herum nicht so ernst, als am Horizont ein Sandsturm auftauchte. „Der war so weit von uns weg“, schüttelt Behning noch jetzt den Kopf, „ich hätte nie gedacht, wie plötzlich solch eine Veränderung entstehen kann - aus dem Nichts!“ Gedanken, die auch vorher schon den Weg in seinen Notizblock gefunden hatten, den er jetzt gerade noch festhalten konnte, während ihm der Schirm um die Ohren flog. Veränderung sollte ein großes Thema werden, der dort entstandene Auftaktsong zum neuen Album bereitete den Weg: „Aus den Fugen“.
Alex Behning entdeckt mit 13 die Musik für sich. Er lernt verschiedene Instrumente und schreibt schon bald erste Songs. Mit 16 vernachlässigt er die Schule, trampt vermehrt nach Hamburg und hört sich durch die Plattenläden und Musikclubs. Kurze Zeit später zieht er in die Hansestadt und findet dort schnell Anschluss an die Musikszene. Behning spielt und singt in mehreren Bands. Unter anderem gewinnt er mit der Band „Neulich“ überregionale Preise. 2004 verschlägt es den Musiker an den Bodensee, wo er ein Label gründet und mit regionalen Künstlern arbeitet. 2010 entdeckt Behning in England eine alte Akustikgitarre und lernt die Spielart des Folk-Blues Picking.
Alex Behning - Homepage
"Egal was passiert" aus dem Album "Streunen ohne Schnur" auf YouTube
Sendetermine
Sonntag, 25. September: 13:00 – 14:00 Uhr
Samstag, 1. Oktober: 10:00 – 11:00 Uhr
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Biggi Müller (Textvorlage)