Nach äußerst gelungen Ausflügen in Bigband-Swing und Jazz legt der vielseitige Musiker ein neues Album vor, das unter die Haut geht. Dass Klaus Lage auch im Genre Soul musikalisch zu Hause ist und in jeder Hinsicht überzeugen kann, überrascht natürlich nicht. Dennoch ist der Sound dieser Platte erstaunlich; man fühlt sich bisweilen zurückversetzt in das Detroit der früher 1960er, als im legendären Snakepit, einem kleinen Kellerstudio der Autostadt, eine Handvoll Musiker genau diesen Sound entwickelte und damit die musikalische Landschaft komplett umkrempelte.
Und so zeigt sich auf diesem Album einmal mehr die enorme musikalische Vielfalt in Klaus Lages Werk - und wie auch schon bei den Ausflügen in die Bereiche Swing und Jazz vermag der Musiker mit der markanten Stimme hier ebenso eindrucksvoll zu überzeugen. Und natürlich wird hier nicht irgendein Sound früherer Zeit schlicht kopiert: Klaus Lage interpretiert ‚Soul‘ auf seine eigene, unnachahmliche Art und Weise - ein „authentischer Lage“ eben.
Aufwändig produziert und üppig instrumentiert mit Bläsern und Chören werden 13 größtenteils ganz neue Songs präsentiert. Wie immer bei Klaus Lage beeindruckt auch hier neben der Musik das Wort. Die Texte auf diesem Album berühren, sind voller Tiefe, aktuell, poetisch, sie greifen Themen der Zeit auf, legen den Finger in die aktuellen Wunden, sind gleichzeitig motivierend, aufbauend und melancholisch. Sie erzählen vom Selbstzweifel und vom ambivalent großen Glücksgefühl. Bisweilen sind sie auch fast schon zynisch und schwarzhumorig oder beschreiben den immerwährenden Zwiespalt zwischen Schmerz und Hoffnung.
Hoffnung, Trost, Verzweiflung, Kraft, Zuversicht, Gänsehaut. All das transportiert dieses Album, transportiert Klaus Lage, weil er eben genau das immer war und bis heute ist: Musiker und Sänger mit Leib und Seele.
"Je wahrer die Liebe" aus dem gleichnamigen Album auf YouTube
Klaus Lage - Homepage
Sendetermine
Sonntag, 3. April: 13:00 – 14:00 Uhr
Samstag, 9. April: 10:00 – 11:00 Uhr
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Biggi Müller (Textvorlage)