Es war an einem Weihnachtstag Mitte der siebziger Jahre, als die Neugier eines kleinen Jungen die Weichen für eine bemerkenswerte Musikerkarriere stellte. An diesem Morgen nämlich schleicht sich der gerade vierjährige Lutz Krajenski in das Arbeitszimmer des Vaters, befreit mit großer Mühe dessen Akkordeon von seiner Verpackung und versucht vehement, demselben einige Töne zu entlocken.
Lutz´ Großvater, ein ausgemachter Tüftler und Bastler, ehemals Schlosser von Beruf, konstruierte bald darauf für seinen Enkel eine Art Harmonium, indem er das Akkordeon auf ein Gestell montierte an dem Lutz mit Hilfe einer Pedalerie den Balg bedienen konnte. Der Dank dafür waren Volks- und Kinderlieder, aber auch aus dem Radio Gehörtes. Bald darauf klang täglich Musik aus dem Kinderzimmer. Es folgte eine Heimorgel, mit der der mittlerweile Siebenjährige Schlager und Orgelklassiker spielt, alles nach Gehör und ohne Noten.
Ab seinem zwölften Lebensjahr erhielt Lutz Klavierunterricht. Während dieser Zeit nahm Lutz an etlichen Orgelwettbewerben teil, die damals von allen renommierten Herstellern veranstaltet wurden. In der Vitrine verstaubt so heute unter anderem der Pokal „Europameister an der WERSI-Orgel“. So etwas gibt es!
Während des Studiums an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover gründete Lutz erste Jazzbands und entdeckte seine große Leidenschaft: die Big Band. 1996 schließt Lutz sein Studium mit Diplom ab und steckt schon mitten im Musikerleben. Mit Terry Hoax geht er 1995 auf Deutschlandtour, spielt auf etlichen Produktionen von Mousse T (unter anderem dem Welthit „Sexbomb“), gibt viele Konzerte mit seinen Jazzbands Organeyes, Kieslaster, Simple Truth, After Hours, Lutz „Hammond“ Krajenski Group.
Eine Weichenstellung ist zweifelsohne das Zusammentreffen mit dem Sänger Roger Cicero 1999. Aus der musikalischen „Liebe auf den ersten Blick“ entwickelt sich in kürzester Zeit eine intensive Zusammenarbeit die u.a. in der Gründung einer eigenen Big Band im Jahre 2001 mündet, in der Cicero als Frontmann und die Creme de la Creme der hannoverschen Szene als Bläsersatz und Rhythmusgruppe fungiert. Von Anfang an spielt die Band bis auf eine einzige Ausnahme ausschließlich von Lutz selbst arrangiertes Material; dadurch und durch das einzigartige Zusammenspiel aller Musiker entwickelt die Band schnell einen unverkennbaren, eigenen Sound.
Als Cicero im Jahr 2005 seine überragende Solokarriere startet, ist Lutz als musikalischer Direktor, Pianist, Arrangeur und Bandleader seiner inzwischen durch einige Hamburger Musiker ergänzten Big Band von Anfang an dabei. Als Arrangeur war Lutz außer für seine eigenen Projekte in den letzten Jahren u.a. für die Expo 2000, das ZDF, den NDR, den WDR, den Friedrichstadtpalast Berlin, die Thilo Wolf Big Band und Pepe Lienhard tätig. Als Pianist, Organist und Keyboarder stand er mit Künstlern wie Stefan Gwildis, Omar, Randy Crawford, Thomas Quasthoff, Carla Bley, Till Brönner, Joja Wendt, Max Mutzke und Udo Jürgens auf der Bühne.
Lutz Krajenski - Homepage
Sendetermine:
Sonntag, 12. Dezember: 13:00 – 14:00 Uhr
Samstag, 18. Dezember: 10:00 – 11:00 Uhr
Biggi Müller