Oft wird ein Augenrollen ausgelöst, wenn gleich am Anfang in Musikbiografien der Satz steht: Schon in jüngsten Jahren begann sie zu singen und ein Instrument zu spielen. Aber sollte man diesen Punkt verschweigen, wenn er der Wahrheit entspricht und den tatsächlichen frühen Beginn eines musikalischen Interesses und am Ende gar einer wirklichen Begabung markiert? Im Falle von Sotiria (gr.: „die Retterin”) ist es tatsächlich so, dass sie mit acht Jahren Klavier- und Gesangsunterricht bekam.
Dazu kamen die Veranstaltungen, die ihr Stiefvater auf die Beine stellte: „Er hat früher Straßenfeste organisiert, bei denen auch Bands gespielt haben. Darunter eine Rock'n'Roll-Band seines Freundes Hans - mit einer tollen Sängerin. Ich stand dann da mit acht Jahren vor der Bühne und wusste: Da oben will ich hin und singen.“ Hans schrieb auch selber Songs und „wir nahmen davon einige auf, richtig auf CD im Eigenverlag - Kinderlieder mit einer Message. So konnte ich letztes Jahr schon mein 25jähriges Bühnenjubiläum feiern, denn mit meinen Liedern bin ich dann auch auf diesen Festen aufgetreten!“ Dadurch lernte die junge Sängerin auch immer wieder neue Produzenten kennen.
Als eine Sängerin für ein neues Projekt gesucht wurde, erinnerte man sich an Sotiria: Die Band "Eisblume "war geboren. In den kommenden vier Jahren, nach Veröffentlichung der Top 3-Single „Eisblumen“ (2009), startete die junge Band so richtig durch - Düster-Pop wurde ihr Stil genannt. Die Puristen rümpften die Nase, aber aufgeschlossene Medien begleiteten die Band bei ihrem Siegeszug mit zwei Top 20-Alben und drei Echo- Nominierungen.
Nach den zwei Alben war Schluss und ein weiteres Kapitel wurde aufgeschlagen: Die Zusammenarbeit mit dem Graf von Unheilig. Er schrieb ihr die Songs des ersten Albums auf den Leib. Durch den Titelsong des Albums "Hallo Leben", einem Duett mit dem Grafen, wurde ihr von den Medien das musikalische Erbe von Unheilig übertragen. Es schaffte zum ersten Mal auch ein eigener Sotiria-Song den Sprung auf das Album: „Wunderwerk“, bei „Wer bist du“ war sie Co-Autorin. “Ein Licht für Dich” beschreibt die ganz persönliche Suche nach ihrer Identität und das schwierige Verhältnis zu ihrem leiblichen Vater. „Ich hatte sehr viele offene Fragen. Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Was ist wichtig für mich? Der Song beschreibt die Suche nach ihm und seiner Liebe, um mich selbst besser zu verstehen und zu finden“. Es war über das erste Album zu lesen: Ehrliche Songs über Verletzlichkeit und Stärke, über Schmerz, Einsamkeit, Angst und den unerschütterli- chen Glauben an sich selbst und das Gute im Leben, über tiefsinnige Texte mit per- sönlichen Hintergründen. Verletzlich, aber auch stark und selbstbewusst.
Diese Themen, die das Leben der 34-jährigen Künstlerin bestimmen, finden sich auch auf ihrem neuen Album wieder. All die Dinge, die in ihrem Kopf so los sind – und in ihrem Herzen. Das Ende von (Liebes-) Beziehungen, die Unfähigkeit zu lieben, sich zu öffnen, einem neuen Partner Vertrauen zu schenken, die Frage, ob echte Liebe noch möglich sein kann, ein genereller Vertrauensmangel, Ängste, Einsamkeit und allerlei harte Erfahrungen. Aber auch: positive Gedanken, Aufbruch, nach vorne blicken und sogar: Liebeslieder. Denn: „Ich bin trotzdem ein lebensfroher Mensch, bin nicht jemand, der nur zuhause sitzt und weint.“ Das Album „Mein Herz“ ist das neue, dritte Kapitel im Karrierebuch von Sotiria und nun ist sie auch Songschreiberin.
Sotiria - Homepage
Sendetermine
Sonntag, 5. September: 13:00 – 14:00 Uhr
Samstag, 11. September: 10:00 – 11:00 Uhr
Sotiria - "Herz" aus dem Album "Mein Herz" auf YouTube