„Eine schönere Geburtstagstorte hätte ich mir nicht wünschen können“, lacht Stefan Gwildis, und seine Reibeisenstimme lässt die Luft vibrieren. „Zutaten vom Feinsten, musikalisch reichhaltig, trotzdem kalorienarm - und mit 17 leuchtenden Kerzen oben drauf!“
Im Oktober (22.10.) ist er 60 geworden, der Pionier der deutschsprachigen Soulmusik. Und das klangvollste Jubiläums-Präsent, das bringt er selber mit: Seine persönlichen „Best Of“, live aufgenommen mit den Kieler Philharmonikern und seiner angestammten Band. "Best Of - live und philharmonisch" ist ein orchestrierter Rückblick auf mehr als 30 Jahre musikalischen Schaffens.
Zwölf Alben hat der umtriebige Tausendsassa aus Hamburg mittlerweile veröffentlicht. Manche von ihnen öffneten Türen, von denen man nicht wusste, dass sie überhaupt existierten, allesamt aber brachten sie etwas Neues und Unerwartetes. Und so, genau so, ist es auch jetzt. Für den gelernten Reifenhänder aus Barmbek, der keine Ahnung von Noten und Partituren hat, ist das die Erfüllung eines Lebenstraums: Ein klassisches Orchester mit allem Drum und Dran, das seine Songs spielt!
Wesentlichen Anteil am Gelingen hat Jörg Achim Keller, der mit seinen Arrangements das eigentlich Unmögliche schafft: Eine bis ins Detail ausformulierte Orchesterbearbeitung, die dennoch Luft und Raum lässt für Gwildis’ Spontaneität, für die grandiosen Instrumentalisten und nicht zuletzt für Gwildis’ unwiderstehlich groovende Band mit Achim Rafain am Bass, Mirko Michalzik an der Gitarre, dem Pianisten Tobias Neumann und Martin Langer am Schlagzeug.
Die Wirkung überträgt sich eins zu eins in den Aufnahmen - so laut und deutlich, als hätte die Energie dieses besonderen Abends eine eigene Tonspur erhalten. Ganz gleich ob tanzbare Uptempo-Nummer oder souliges Gwildis-Evergreen, ob ein Latin-Kracher wie „Naja Naja“ oder das von Bill Withers entlehnte „Allem Anschein Nach Bist Du’s“ - die knisternde Atmosphäre sprüht und klingt aus jedem Ton. Und sie spricht sogar aus ergriffener Stille, etwa nach der Ballade „Der Einsame“, einer Bearbeitung eines wenig bekannten, melancholischen Texts von Heinz Erhardt, entstanden ebenfalls in Zusammenarbeit mit Jörg Achim Keller in einer früheren, gefeierten Kollaboration mit der NDR Big Band.
Sendetermine
Donnerstag, 1. November: 13:00 – 14:00 Uhr
Montag, 5. November: 19:00 – 20:00 Uhr
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Biggi Müller (Textvorlage)