Als Beitrag zum Jahr des geweihten Lebens möchte Hildegard Schneiders Ihnen von einer Berufungsgeschichte erzählen, die von Mexiko über Bolivien, Innsbruck und die Ukraine fast über den halben Globus reicht und solche Überraschungen bietet. Sie soll aber vor allem eine Ermutigung für uns alle sein, Gott täglich etwas Zeit zu schenken.
In einem zweiten Beitrag geht es um das Christentum in der Volksrepublik China. Ganz sicher erinnern sich die treuen Hörer der Sendung "Glaube und Kirche" an den Theologen Dr. Georg Evers aus Raeren. Er hat für unsere Sendung schon mehrmals interessante und informative Beiträge geschrieben. An diesem Sonntag erklärt er uns, wie das Christentum sich in der Volksrepublik China entwickelt hat und wie die Christen im heutigen China leben. Mehrmals hat Georg Evers China bereist, sich mit dortigen Christen getroffen und die Entwicklung wirklich auch aus der Nähe miterlebt.
Unter anderem schreibt Georg Evers: "…. Während der Zeit der kolonialen Abhängigkeit Chinas im 19. Jahrhundert kamen katholische und damals erstmals auch protestantische Missionare nach China. Die christliche Missionsarbeit stand aber immer unter dem Makel, von den Kolonialherren unterstützt zu werden. In den Augen der Chinesen war das Christentum eine ausländische Religion, die chinesische kulturelle und religiöse Traditionen zerstörte. ….Es gibt die andere Seite, nämlich eine beispiellose Erfolgsgeschichte des Christentums in China in den letzten beiden Jahrzehnten. Das Christentum ist in der Volksrepublik China eine stark wachsende Religion. 1949 betrug die Zahl der Katholiken gut drei Millionen und die Zahl der Protestanten lag bei gerade mal 700.000. Heute wird die Zahl der Katholiken seitens der Regierung mit fünf Millionen angegeben, beläuft sich aber nach realistischen Schätzungen auf mindestens 15 Millionen. Die Spaltung innerhalb der katholischen Kirche in China in Katholiken, die in Kirchen der "Chinesischen katholischen Patriotischen Vereinigung" leben und dienen, die diese Organisation ablehnen und in staatlicherseits nicht registrierten Untergrund-Kirchen ihr Zuhause haben, hat weitgehend an Schärfe verloren….."
Es ist ein wirklich bemerkenswerter Beitrag, bei dem der Zuhörer ganz Ohr sein sollte.
Marlene Backes - Archivbild: BRF