In Stuttgart fand Anfang Juni der "Evangelische Kirchentag" statt. Ein wichtiges Forum, von dem alle zwei Jahre Impulse ausgehen, die Stellung beziehen zu wichtigen kirchen- und gesellschaftspolitischen Fragen. Kirche will einwirken auf gesellschaftliche und politische Gegebenheiten. Sie ist dazu aufgerufen, eben weil der Gott, an den Christinnen und Christen glauben Gerechtigkeit will, schafft und fordert.
Die Sendung möchte aufzeigen, wozu Christinnen und Christen heute nach dem Zeugnis der Bibel aufgerufen sind: So forderte etwa die evangelische Entwicklungshilfeorganisation "Brot für die Welt" auf dem Kirchentag in Stuttgart ein "Weltwirtschaftsvölkerrecht".
Das Völkerrecht, das Konflikte unter den Nationen auf friedliche, juristische Weise regeln hilft, soll ausgedehnt werden von politischen und juristischen Belangen hin auf wirtschaftliche. Menschen und Völker sollen ein verbrieftes Recht auf angemessene Beteiligung an den Reichtümern unserer einen Welt haben.
Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der EKD, bringt das Bemühen um Gerechtigkeit für unsere eine Welt auf eine alltagstaugliche Formel: "Schadet oder nützt das, was ich tue, den Armen?"
Wir gehen in der Sendung der Frage nach, wodurch sich Christinnen und Christen einen Namen machen können und ob es auch im Jenseits eine "Klassengesellschaft" gibt.
Jörg Bertermann - Foto: Julien Claessen/BRF